Benoît und Linus haben das Jungmusikerleistungsabzeichen in Silber geschafft!

Vor einem Monat stand die theoretische und Gehörprüfung für das Jungmusikerleistungsabzeichen vom Ortenauer Blasmusikverband in Legelshurst an. Seit Monaten durch ihren Trompetenlehrer, Herr Münchbach, vorbereitet, fühlten sich Benoît und Linus sicher genug, zur Prüfung anzutreten. Das Jugendteam (Sabine Meehan und Katrin Schröder) baten Herbert Lenz, unser Systemadministrator für das verbandliche Verwaltungssystem, unsere beiden Jungmusiker zur Prüfung anzumelden.

Nach der Probe am letzten Freitag haben Benoît und Linus von ihrer Vorbereitung und der Prüfung erzählt. Sie meinten, Herr Münchbach, ihr Trompetenlehrer an der Musikschule Offenburg habe seine Sache gut gemacht. Die Vorbereitungszeit war für die beiden vierzehnjährigen zwar sehr anstrengend aber lohnend, zumal sie jetzt mehr über Tonleitern, Akkorde und genaues Hinhören und Töne vergleichen wüssten.

Anspruchsvoll war für Benoît und Linus, Töne herauszuhören und einzuordnen. So war eine Aufgabe, vom benannten Ausgangston vier weitere, elektronisch erzeugte, Töne mittels Gehör genau zu benennen – kein leichtes Unterfangen für unsere beiden Jungmusiker. Auch mussten sie in einer anderen Prüfungsaufgabe feststellen, ob die nachfolgend gespielte Melodie schneller oder langsamer war als das Original. Ebenso wurden sie abgeprüft, ob sie sich den vorgespielten Ton merken können und fähig seien, den nach einer kurzen Pause gespielten zweiten Ton der Tonhöhe nach zu bestimmen, ob er gleich, höher oder tiefer als de Urton war. Eine weitere, für Benoît und Linus nicht einfache Aufgabe – so bekundeten sie – war das Rhythmusdiktat: Ein Rhythmus wurde elektronisch vorgetrommelt. Der erste Takt davon stand auf dem Prüfblatt. Ihre Aufgabe war es, die zwei weiteren Trommeltakte zu erkennen und nieder zu schreiben.

Auch Dirigent Johannes Kurz hat beim Stimmen in der Probe die beiden Prüfkandidaten als gefragt: „Bist du mit deinem Ton zu hoch, zu tief oder gerade richtig gegenüber dem Stimmton?“ Eine schwierige Frage, wo doch so viele zuhörten! Und dann auch noch sagen, ob der Stimmzug noch hineingeschoben oder herausgezogen werden muss und etwa wie viele Millimeter! Zum Verständnis: ist der Ton zu hoch, muss der Stimmzug herausgezogen werden – schwer sich das so vorzustellen.

Jedenfalls waren unsere beiden Jungmusiker überglücklich, die Gehörprüfung auf Anhieb geschafft zu haben.

In der Theorie taten sie sich etwas leichter. Bei der Intervallfeinbestimmung mussten Benoît und Linus zur Tonvorgabe z. B. eine übermäßige Terz bestimmen. Leicht taten die beiden sich beim Quintenzirkel, den sie sich gut merken und vorstellen konnten und den sie verinnerlicht haben. Sie mussten Tonleitern in Dur oder Moll schreiben und die zugehörigen Veränderungen definieren und den geforderten Akkord dazu benennen.

Jetzt sind sie froh, dass alles rum ist, bekennen sie freimütig. Die praktische Prüfung haben sie bereits im vergangenen Jahr bestanden.

Herzlichen Glückwunsch Benoît und Linus zum Jungmusikerleistungsabzeichen in Silber!

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Ihr Konzertnachhall und unsere Eindrücke sind stimmig

In unserer ersten Probe nach unserem Frühjahrskonzert am vergangenen Freitag gab Dirigent Johannes Kurz nur ein erstes kurzes Statement über das Frühjahrskonzert ab, da doch einige Orchestermitglieder entschuldigt fehlten. „Das war eines der besten Konzerte oder gar das beste in meinen elf Jahren als Dirigent der Musikkapelle Zell-Weierbach. Der erste Teil lief wirklich sehr gut, im zweiten Teil waren manchmal kleine Konzentrationsschwächen zu spüren. Aber auch diese Stücke habt ihr gut gemeistert“, ist sein komprimiertes Resümee des Frühjahrskonzerts 2023.

„Es war nicht einfach, die Suche nach typischen Stücken der nordeuropäischen Musikkultur“, berichtete unser Dirigent und weiter: „Bei der Auswahl der Konzertstücke haben er und Hannah Blattner, Vizedirigentin, bewusst für die Musikkapelle gangbare Stücke ausgewählt, wenn wohl auch nicht oder nur wenigen bekannt.“

Glauben Sie, uns Musikern ging es anfangs auch nicht anders als Ihnen. Auch wir kannten von den Titeln her kaum ein Stück. Aber mit dem Üben erwachten Erinnerungen. Das eine oder andere kannte man halt doch vom Hören.

Und das finden wir alle toll, wie fantasievoll Johannes Kurz einzelne Stellen, Takte oder Phrasen beschreiben kann; einem Gemälde gleich soll es nach seinen Vorstellungen klingen. Aber auch die Einbettung in die Entstehungs- und Zeitgeschichte ist ihm und uns wichtig, um das jeweilige Stück dem Sinn des Komponisten nah interpretieren zu können – z. B. in „Finlandia“ die aufständischen und kriegerischen Szenen und dann die geschichtlich vorweggenommene Befreiung vom russischen Joch: frei sein und frei leben dürfen. So erklärt, geht Musik viel besser im Kopf und im Herzen entsprechend umzusetzen.

Es hat bis kurz vor dem Konzert gebraucht, um sich all der Intentionen beim Spielen zu vergegenwärtigen. In der vorletzten Woche vor dem Konzerttag begann Johannes einzelne Stücke dynamischer zu interpretieren (den Situationen angepasst das Tempo anziehen oder bremsen und die Lautstärke nach seinem Dirigat zu steuern). Wie dynamisch die einzelnen Musikstücke im Konzert von Johannes Kurz dirigiert worden waren, das durften Sie life miterleben. Viele Konzertbesucher haben sich darüber lobend geäußert – danke.

Wie begeistert das Konzertpublikum auf „Sons of the Midnight Sun“ reagiert hat, das hätten wir uns im März noch gar nicht vorstellen können. Wissen Sie, wie schwer es für einen Musiker ist, der sich auf sein Instrument und die eine Notenlinie konzentriert, zwei Dinge gleichzeitig ziu tun? Eigentlich sind es sogar drei: Noten lesen, singen nach den Noten und klatschen nach den Markierungen über den Notenlinien. Katrin hat uns in einer Sonntagsprobe angeleitet, wie man chormmäßig richtig singt. Nachdem sich ziemlich jeder getraut hat, war die Melodie schon zu erahnen. Danach kam noch das Klatschen dazu – alle synchron zum richtigen Zeitpunkt. Bis das alles klappte! Am Konzert brachten wir es auf den Punkt und war noch eine begeisternde Zugabe wert.

Wir stellen immer wieder in den Konzerten fest, welch ein Gespür Dirigent Johannes Kurz hat, was im Konzert noch mehr an Dynamik und Spiel bei uns drin ist und wie fähig er ist, dies „herauszukitzeln“. Darauf zu reagieren, das ist von jeher schon unsere Stärke – zumindest meistens.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Wir freuen uns über so viel positive Resonanz zu unserem Frühjahrskonzert

Am Konzertabend und die ganze letzte Woche über sprachen Konzertgäste und auch welche, die nicht dabei sein konnten, uns Musikerinnen und Musiker wie auch Dirigent Johannes Kurz und die Vorstandsmitglieder an, um uns „ihr Konzerterlebnis“ zu beschreiben. Das tut unseren Musikerseelen gut und bestärkt uns, uns weiterhin musikalisch „an den hoch hängenden Trauben“ auszurichten. Das konnte unser Blechbläserensemble letzten Samstag bei der Jungweinprobe zeigen und das werden wir in der Vorbereitung zum Doppelkonzert mit dem Hochschulorchester Offenburg am 18. November 2023, wieder hier in der Abtsberghalle, angehen.

Unser Frühjahrskonzert ist immer eine Gemeinschaftsaufgabe und –arbeit von Dirigent, Musikanten, Organisatoren sowie den vielen Helferinnen und Helfern und weiteren Beteiligten.

Bereits mit Ende des Frühjahrskonzerts gehen Dirigent und Vize-Dirigentin „in Klausur“ und überlegen sich den Leitgedanken und spinnen daraus den „roten Faden“ für das nächste Frühjahrskonzert – gemäß dem Motto „nach dem Spiel ist vor dem Spiel“. Ihre Vorstellungen werden im Vorstand besprochen und dann müssen die Noten immer rechtzeitiger bestellt werden, damit wir gleich im neuen Jahr mit dem Proben starten können. Die Vorstandschaft organisiert schon frühzeitig das Frühjahrskonzert und Hermann Siefert kümmert sich um Helferinnen und Helfer für den Eingangsbereich, den Garderobeservice (wegen des schönen Wetters hatten sie kaum etwas zu tun), für die Vorbereitung der Snacks und für die Bewirtung. Eltern von Musikschülern und Frauen von Musikern haben köstliche Kuchen mitgebracht. Musikkapellenmitglieder haben neben dem Üben und Proben auch die Abtsberghalle konzertmäßig ausgeschmückt und waren am Sonntagmorgen wieder da, um alles wieder in den Urzustand zu versetzen.

Im Vorfeld waren es Musikerinnen und Musiker, die die Konzertprogramme im Ort verteilt, für unser Konzert geworben und Einladungsbriefe geschrieben und verteilt haben. Da ist auch Alfons End zu nennen, der an den Ortseingängen die Werbeplakate auf- und abgehängt hat und auch die Vorverkaufsstellen tragen durch die Bereitschaft, unsere Karten zu verkaufen, zum Gelingen bei. Sponsoren helfen, die Kosten für das Konzert zu decken und sind auf den Programmen, den Eintrittskarten und auf unserer ganzseitigen Werbung im OT genannt.

Nicht unerwähnt lassen wollen wir auch Regina Heilig für die Berichte in der Zeitung, Andreas Königer für die Werbung in den sozialen Medien und Armin Friemelt, der tolle Fotos am Frühjahrskonzert geschossen hat.

Ihnen allen danken wir für ihren Einsatz bei unserem Frühjahrskonzert und für den Musikverein Zell-Weierbach.

Wir danken auch allen Konzertbesuchern, die Kritik, verbunden mit Verbesserungsvorschlägen, eingebracht haben. Auch das hilft uns, die Freude am Konzertbesuch weiter zu verbessern.

Pfarrer Thomas Schwarz, der im Pfarrhaus wohnt, bedankte sich nach dem Konzert und schrieb: „Das Konzert ermöglichte mir eine Reise in die Nordländer. Ja, vor fast einem Jahr war ich in Schweden und vor vielen Jahren mal in St. Petersburg – zufällig sogar in den weißen Nächten, die tatsächlich den Sonnenuntergang nach 23 Uhr und den Sonnenaufgang in aller Frühe zeigten. Es wurde nicht ganz Nacht; ein für uns hier fast unglaubliches Phänomen. Das Konzert hat Erinnerungen geweckt – Danke.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Dr. Wolfgang und Ingeborg Schäuble zu Gast beim Frühjahrskonzert

Welch eine Ehre, bei unserem Jahreskonzert Dr. Wolfgang Schäuble und seine Frau Ingeborg  als Konzertgäste begrüßen zu dürfen. Wir haben uns über die Zusage riesig gefreut, ist Wolfgang Schäuble doch unser aller Bundestagsabgeordneter und hat dabei in vielen hohen Ämtern Verantwortung für die Bundesrepublik Deutschland übernommen.

Schon gleich bei der Begrüßung der Konzertbesucher hob Ralf Vollmer, unser neuer Vorsitzender, die besonderen Ehrengäste hervor und überreichte Ingeborg Schäuble zum Dank einen würdigenden Blumenstrauß. Wir zollen Dr. Wolfgang Schäuble  großen Respekt, hat er doch trotz seines langjährigen Handicaps in seinem Rollstuhl das Konzert sichtlich genossen und bei vielen Ansagen zu den Stücken wohlwollend genickt und hat dabei sicherlich viele gute Erinnerungen geweckt.

Auch Hans-Peter Kopp, Offenburgs Bürgermeister für Finanzen, Kultur und Soziales, Willi Wunsch, unser Ortsvorsteher und OB-Stellvertreter Norbert Großklaus wie auch die Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat, Dr. Martina Bregler (SPD) und Maren Seifert (Bündnis 90/Die Grünen) und weitere Gemeinde- und Zell-Weierbacher Ortschaftsräte waren mit Dr. Wolfgang Schäuble unsere Gäste. Natürlich wären noch weitere Konzertgäste einzeln zu nennen.

Uns hat auch der Besuch vieler Musikkameraden unseres Paukisten, Matthias Demzcak-Kropp, von seinem neuen „Heimatmusikverein“ der Musikkapelle Mengen bei Freiburg überrascht. Wir freuen uns darüber und über Matthias’ Engagement, weil es nicht selbstverständlich ist, schon so lange Jahre von Konstanz bzw. Freiburg aus, so gut es geht, bei uns aktiv mitzuspielen. Sicherlich sind Ihnen diese vielen weinrote Poloshirts tragenden Musikkameraden aufgefallen.

Über den Verkauf der Karten wissen wir auch, dass doch viele Musikliebhaber aus der Umgebung, wie z. B. aus Zunsweier und Durbach, gerne zu unserem Frühjahrskonzert kommen. Viele Konzertbesucher haben auch die Veränderung in den letzten Jahren von dem eher älteren Konzertpublikum hin zu doch jüngeren Jahrgängen bemerkt. Das Ansinnen unseres Dirigenten, Johannes Kurz, und der Mitglieder der Musikkapelle Zell-Weierbach ist es, unser Konzertprogramm breiter aufzustellen und unterschiedlichste Zeitepochen und Stile in unsere Programmgestaltung einfließen zu lassen, um damit die unterschiedlichsten „Altersklassen“ anzusprechen.

War die Einspielprobe noch nicht mit voller Konzentration verlaufen und, von Johannes Kurz gewünscht, im Ton zurückhaltend, saß beim Konzertauftakt im Präludium „Aus Holbergs Zeit“ der erste Ton hundertprozentig – markant und satt. Die volle Konzentration war abgerufen, jeder positiv eingestimmt und es lief und lief.

Manche Konzertgäste sind extra wegen der „nordischen“ Musik, die es ansonsten in unserer Gegend nicht so geballt gibt, mit viel Vorfreude zu unserem Frühjahrskonzert gekommen. Sicherlich haben sich viele überraschen lassen wollen, weil vom Titel her die meisten Stücke keinen großen Bekanntheitsgrad genießen – beim Hören schon eher.

Aber eines war zum Schluss des Konzerts ziemlich allen der etwa 300 Konzertbesucher gemein: Die Musik, dynamisch dirigiert von Maestro Johannes Kurz, ist angekommen, hat Jung bis Alt begeistert und war kurzweilig, wie ein Konzertbesucher kundtat. Wir durften hören, dass dieses Konzert das beste oder eines der besten unter Johannes Kurz war. Ein Musiker verriet danach: „Meine Frau macht einen großen Bogen um Blasmusik. Aber dieses Konzert hat ihr gefallen!“ Er selbst hätte zu gerne neugierig dem Spiel der Musikkapelle Zell-Weierbach zugehört. Aber mit so vielen Musikerinnen und Musikern und dabei auch mit vielen Jungen, das hat mindestens ebenso viel Spaß gemacht. Und vielleicht gibt es doch eine Chance, uns selbst zuhören zu können, wer weiß?

Wir bedanken uns bei allen Konzertbesuchern für das Kommen, die Ruhe während des Musizierens, für den tollen, anerkennenden Applaus und für die vielen guten Rückmeldungen. Freuen Sie sich schon auf das Doppelkonzert zusammen mit dem Hochschulorchester Offenburg, am 18. November 2023, hier in der Abtsberghalle.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Im Licht der Mitternachtssonne

Ja, unter diesem Slogan wird an diesem Samstag, 6. Mai, unser neuer Vorsitzender, Ralf Vollmer, in der geschmückten Abtsberghalle das 53. Jahreskonzert, dem Frühjahrskonzert 2023, um 19.30 Uhr eröffnen. Hermann Siefert, verantwortlich für den Organisationsablauf des Konzertabends, wird um 18.30 Uhr die Türen zum Foyer freigeben. Dort erwarten Sie Helferinnen des Musikvereins Zell-Weierbach, um Ihnen das Freigetränk, ein Glas Prinz-Offo-Sekt der Weinmanufaktur Gengenbach·Offenburg, auch mit Orangensaft oder ein anderes Getränk, zu kredenzen. Weitere Getränke und Snacks können Sie dort auch erwerben. Im Foyer ist auch die Abendkasse, bei der sie Eintrittskarten zu 10 Euro, Schüler, Studenten und Personen mit Schwerbehindertenausweis zu 5 Euro, erhalten können. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben bei uns freien Eintritt. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir die Halle an und für sich erst nach dem Einspielen der Musikkapelle Zell-Weierbach freigeben werden.

In den Tagen vor dem Konzert haben die fleißigen Musikerinnen und Musiker nicht nur intensiv geübt sondern auch die Abtsberghalle zu einem Konzertsaal „umgebaut“. Die Wände sind mit vielen, von unserem ehemaligen Musiker Hans Fey gezeichnete, Musikercharaktere dekoriert. Wen er sich beim Zeichnen wohl im Hinterkopf jeweils vorgestellt hatte?

Hermann Siefert hat wieder viele Helferinnen und Helfer gewinnen können, damit Ihr Besuch bei unserem Frühjahrskonzert Ihnen Freude bereitet. Beim Eintreffen, in der Pause, in der im hinteren Teil der Abtsberghalle bewirtet wird und natürlich auch nach dem Konzert, wo wir Sie zum Verweilen und Genießen einladen, wird das Team für Sie da sein. Dafür wird die Musikerschar ruckzuck Tische und Stühle aufstellen Zum Ausschank kommen Sekt, Weine, Bier und alkoholfreie Getränke sowie Laugengebäck und selbstgebackener Hefekuchen.

Karten im Vorverkauf (zu 8 Euro liegen noch bereit: Reblandcafe See, (Weingartenstraße), Blüten mit Stil (Leimental), Postagentur Konstanzer (Weinstraße) und Beratungscenter Oststadt der Volksbank e.G. – Die Gestalterbank (Moltkestraße). Oder lassen Sie sich die Karten an der Abendkasse hinterlegen (Tel. 0781/38910). Natürlich bekommen Sie auch Karten bei den Musikerinnen und Musikern der Musikkapelle Zell-Weierbach.

Wenn Sie dann alle im „Konzertsaal“ ihren Platz eingenommen haben und die Uhr halb acht „geschlagen“ haben wird, kommt der große Einzug der Musikanten – zusammen mit dem Dirigenten ein halbes Hundert. Die größer gewordene Musikkapelle Zell-Weierbach und ihre Musikfreunde freuen sich zunächst einmal über Ihren Besuch und über viele liebgewordene Musikfreunde – dann aber richtet sich der Blick zum Bühnenaufgang und auf den Maestro Johannes Kurz. Stehend begrüßen wir ihn zusammen mit Ihnen.  Dann in die knisternde, lauschende Spannung fällt ein kurzer, markanter Signalton, gefolgt von aus dem piano heraus sich steigernden fröhlichen Tonperlen – das Präludium von „Aus Holbergs Zeit“ ist im Entstehen bei unserem 53. Jahreskonzert. Kraftvoll – frohmütig – träumerisch, dies alles hat Edvard Grieg in dieses und seine zwei weiteren Werke, die wir zu Beginn aufführen, in die Noten und Orchestrierung hinein gelegt.

Das hatte sich Johannes Kurz bei der Aufstellung des Konzertprogramms nicht ausmalen können, dass mir „Throne of the North“, aufgeführt von uns am Krönungstag von König Charles III., ein Werk auf dem Konzertprogramm steht, das beschreibt, wie König Alfred der Große im 9. Jahrhundert die Wikinger aus England verdrängt und durch militärische Präsenz und kluge Heiratspolitik die Grundlage für das spätere Königreich England schuf.

Höhepunkt des ersten Konzertteils ist sicherlich „Finlandia“, die sinfonische Dichtung von Jean Sibelius. Bei „The Sons of the Midnight Son“, dem Stück vor der Pause, bringen die Musikerinnen und Musiker auch ihre Stimmbänder zum Klingen und lassen die Musik des nordischen Urvolks der Lappen erahnen.

„Valdres“, ein melodiöser norwegischer Marsch, eröffnet den zweiten Teil, gefolgt von dem bekannten Song „You raise me up“. Danach kommt das von den ABBA-Musikern komponierte Musical „Chess“ mit seinen Highlights auf die Bühne ehe zum Schluss die Gruppe ABBA (in Conert) selbst von uns Musikerinnen und Musikern und ganz besonders von Renate und den 4 Jungmusikern „angehimmelt“ wird.

Herzliche Einladung!

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

„Finlandia“ – das Hauptwerk bei unserem Frühjahrskonzert am 6. Mai

„Finlandia“ ist die populärste sinfonische Dichtung des Finnen Jean Sibelius. Als sie 1899 entstand, war Finnland eine kleine Provinz im Zarenreich. Von der russischen Zensur verboten, entwickelte sich das Stück dennoch zur heimlichen Nationalhymne der Finnen. So hat ein Sprecher vor wenigen Tagen in Kaiserslautern das Werk bei einem Konzert angesagt.

Es geht also um das Schicksal seines Vaterlands, das 1809 nach dem russisch-schwedischen Krieg Russland zugeschlagen worden ist und das ächzt gerade unter der Herrschaft von Zar Nikolaus II. In den 1890er Jahren hatten sich die Finnen gegen die zunehmende Russifizierung gewehrt. Der Protest gegen die Schikanierung der Presse stand dabei besonders im Mittelpunkt. Um die war es nämlich unter Putins Vorgänger auch schon nicht besonders gut bestellt. Um sich mit den gegängelten Journalisten zu soldarisieren, traf man sich in Helsinki zu patriotischen Veranstaltungen, den sogenannten „Pressefeiern“ – Sibelius mitten drin. Da kann es nicht schaden, denkt der 1865 in Finnland geborene Johan Sibelius, wenn er einen sinfonischen Mut Macher mit energischen Blechbläsern schriebe.

So hat Sibelius zu solch einer Pressefeier eine 6-teilige Suite mit dem Titel „Musik zu den Pressefeiern“ komponiert. Darin war der letzte Satz mit „Finlandia“ betitelt und entwickelte sich zu einer inoffiziellen Nationalhymne – nur ohne Worte. Damit avancierte der 34-jährige zum Star der finnischen Unabhängigkeitsbewegung. Kurz nach der umjubelten Uraufführung arbeitete er den Sinfoniesatz zu ihrer heute bekannten Form der sinfonischen Dichtung um.

Jean Sibelius schreibt in sein Tagebuch: „Musik ist etwas Autonomes, viel Reicheres. Musik beginnt dort, wo die Möglichkeiten der Sprache enden. Deshalb schreibe ich Musik.“

Mit dem Schreiben von Musik beginnt Sibelius früh. Schon der 10-jährige komponierte erste Stücke für Geige, seinem Lieblingsinstrument. Zum Sologeiger, wie er es sich vorgestellt hat, reichte es nicht mehr, da hätte er viel jünger schon eine Geige haben müssen. Wohl oder übel, musste er dann Komponist werden, war seine Überzeugung. Er schreibt sich in Helsinki in die Uni ein und studiert später in Berlin und Wien. Zurückgekehrt, führt er zunächst ein Leben als Bohemien, ändert seinen Vornamen von Johan in Jean, weil das „cool“ war und interessiert sich leidenschaftlich für finnische Mythen.  

Als Jean Sibelius 1899 die Uraufführung von „Finlandia“ dirigiert, bleibt den russischen Besatzern die patriotische Sprengkraft der Musik nicht verborgen. Die Programmatik des Stücks erschloss sich damals dem Publikum unmittelbar, und auch heute fällt bei Kenntnis der historischen Situation die Zuweisung entsprechender außermusikalischer Inhalte zu den verschiedenen Teilen nicht schwer. Sie können zu Beginn das Ächzen des unterdrückten finnischen Volkes erfühlen, die Kavallerie mit ihren Rössern und die knatternden Salven der Gewehre heraushören, die Gegenwehr der finnischen Kämpfer, die mit nationaler Überzeugung den Besatzer angehen und schließlich den Sieg mit Stolz davontragen. Gerade sehen wir es wieder so und hoffen auf ein gutes Ende und den Erfolg der für ihre Nation und für ein freies Europa kämpfenden Männer und Frauen.

Die Aufführung des umgearbeiteten Werkes „Finlandia“, in der Sibelius mit langen Melodiebögen immer wieder die Weite der Landschaft mit ihren Seen und Wäldern erahnen lässt, bei der Weltausstellung 1900 in Paris können die Russen nicht verhindern und wird von dort ausgehend europaweit ein riesiger Erfolg für Sibelius und rückte die finnische Frage im restlichen Europa in den Blickpunkt.

Unser Frühjahrskonzert am Samstag, 6. Mai wird in der Abtsberghalle um 19.30 Uhr starten, Einlass ins Foyer wird ca. 18.30 Uhr sein.

Bei unseren Frühjahrskonzerten ist es Tradition, ein Glas Prinz Offo-Sekt der Weinmanufaktur Gengenbach·Offenburg gratis im Foyer zu genießen. Während der Pausen wird im hinteren Teil der Abtsberghalle mit Getränken und Snacks bewirtet und nach dem Konzert laden wir sie wieder gerne zum Verweilen in der Abtsberghalle ein. Die Musikerschar wird ruckzuck Tische und Stühle aufstellen, damit sie in Ruhe genießen und sich mit Ihren Freunden über den Abend und anderes unterhalten können.

Karten im Vorverkauf (zu 8 Euro (Abendkasse 10 Euro) liegen bereit: Reblandcafe See, (Do. – So.) (Weingartenstraße), Blüten mit Stil (Leimental 2 – 4), Postagentur Konstanzer (Weinstraße) und Beratungscenter Oststadt der Volksbank e.G. – Die Gestalterbank (Moltkestraße). Schüler, Studenten und Personen mit Schwerbehindertenausweis zahlen an der Abendkasse 5 Euro. Oder lassen Sie sich die Karten an der Abendkasse hinterlegen (Tel. 0781/38910). Jugendliche bis 18 Jahren haben bei uns freien Eintritt.  

Natürlich bekommen Sie auch Karten bei den Musikerinnen und Musikern der Musikkapelle Zell-Weierbach.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Unsere Hannah fühlt sich in Finnland wohl

Nach unserem zweiten Probenwochenende läuft das Frühjahrskonzert immer besser und unser Dirigent Johannes Kurz legt schon ganz toll die feinen Seiten der Stücke an, bringt „Fluss“ in die Musik und setzt immer mehr seine Akzente in die Spielweise. Grund genug, sich mit Eintrittskarten im Vorverkauf zu 8 Euro (Abendkasse 10 Euro) einzudecken. Wo? Reblandcafe See, Blüten mit Stil (Leimental 2 – 4), Postagentur Konstanzer und beim Beratungscenter Oststadt der Volksbank e.G. – Die Gestalterbank (Moltkestraße). Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt. Studenten und Personen mit Schwerbehindertenausweis zahlen an der Abendkasse 5 Euro.

Hannah, unsere Vizedirigentin und Flötistin, berichtet mit fühlbarer Freude über ihren Finnlandaufenthalt:

„Musik aus dem hohen Norden Europas wird es dieses Jahr beim Jahreskonzert zu hören geben – dieses Jahr leider ohne mich. Allerdings kann ich dennoch etwas zu dem Thema beisteuern. Seit gut dreieinhalb Monaten bin ich „hier oben“ nun unterwegs, das Studium hat mich nach Turku, Finnland verschlagen.

Warum Finnland? – die Frage habe ich oft zu hören bekommen. Viele verschiedene Faktoren spielten dabei eine Rolle, nicht zuletzt aber das Versprechen auf wunderschöne Natur, laut einem UN-Bericht, die glücklichsten Menschen der Erde und ein starkes Bildungssystem im Wohlfahrtsstaat.

Angefangen mit der Natur: Die kann sich sehen lassen! Als ich Anfang Januar mit der Fähre von Stockholm in Turku ankam, kam das Kind in mir aus dem Grinsen nicht mehr raus – soooo viel Schnee. Da lässt sich auch die Kälte aushalten. Bei einer Reise nach Lappland im Februar war das bei unter -30 Grad schon nicht leicht. Die zu geeisten Seen und Schären, unendlich wirkende Schneelandschaften und verwunschen wirkende Wälder sind willkommene Ablenkung. Sightseeing in Finnland unterscheidet sich von anderen Ländern dahingehend, dass die wenigen Städte vergleichsweise wenig herausragende Architektur zu bieten haben und wenige große Sehenswürdigkeiten, aber Finnland überzeugt mit ruhigem, bescheidenem Charme. Die weite Natur verbreitet große innere Ruhe, die, in meinen Augen, auch den finnischen Menschen anzumerken ist. Sie strahlen meist Ruhe aus, Hektik ist mir bislang noch nicht einmal begegnet. Gegenseitige Rücksichtnahme spielt eine wichtige Rolle und spiegelt sich in großer Hilfsbereitschaft wider. Das trägt sicherlich auch zur hohen Zufriedenheit der Menschen bei.

Und dann gibt es natürlich noch Saunen, einer der wichtigsten Bestandteile finnischer Kultur. Ganz anders als in deutschen Saunen wird hier (oft mit ein bis mehreren Bierchen) munter geplaudert. Wer vor dem Ofen sitzt, hat die Gewalt über die Aufgüsse, die je nach Person inflationär genutzt wird. Ein älterer Mann hat mir einmal erzählt, dass er sich mit einem Freund in den öffentlichen Saunen auch gerne einen Wettkampf liefert, wer am längsten aushält. Da braucht es schon viel Durchhaltevermögen, was Temperatur angeht. Wer sich danach (oder zwischen den Runden) abkühlen möchte, geht für gewöhnlich in den See oder das Meer, an dem viele Saunen liegen – egal wie viel Grad herrschen. Für das Winterschwimmen wird meist das Eis extra aufgebrochen. Was sich für mich zunächst selbstmörderisch anhörte, stellt sich als unglaublich gutes und adrenalingeladenes Gefühl heraus!

Nun schmilzt zumindest hier im Süden unter der Frühlingssonne auch langsam der Schnee weg und treibt die Menschen nach draußen. Während der Dunkelheit im Winter konnte ich mir kaum vorstellen, wie lebendig alles wird, mich selbst eingeschlossen. Was Sonnenstunden angeht, haben wir Deutschland längst überholt. Wenn es auch noch etwas frischer ist und zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nur nach langem Suchen sich mal eine Blüte blicken lässt, ist die Freude über das schöne, überdurchschnittlich gute Wetter dieses Frühjahres groß. Da bietet sich an, noch mehr das Land und die Nachbarstaaten zu erkunden (mit Ausnahme von Russland natürlich), bevor es im Sommer wieder in die Heimat geht. Bis dahin – liebe Grüße!

Hannah“

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Throne of the North – Thron des Nordens – ein Highlight beim Frühjahrskonzert

Dieses Konzertstück, das im 1. Teil unseres Frühjahrskonzerts am 6. Mai in der Abtsberghalle platziert ist, ist noch sehr jung, nämlich aus dem Jahre 2017, geschrieben von dem 1984 geborenen Mathias Wehr für den Komponistenwettbewerb 2017 der Philharmonischen Gesellschaft von Mantzaros in Korfu, Griechenland. Und Mathias Wehr hat den Wettbewerb mit dieser in Noten gemalten dramatischen englischen Geschichte gewonnen.

Um was handelt diese Geschichtsgeschichte? Es geht um das Schicksal von England im 9. Jahrhundert, um Alfred, dem jüngsten von fünf Söhnen des Westsachsenkönigs Ethelwulf (Königreich Wessex, das große Teile von Südengland umfasste). Alfred, geboren 848 oder 849 (sein Vater verstarb 858), wurde in jungen Jahren nach Rom gesandt, wo er der Angelsächsischen Chronik zufolge von Papst Leo IV. „zum König gesalbt wurde“. – richtigerweise aber zum Konsul ernannt wurde, was später in der englischen Geschichte als königliche Investitur (absichtlich oder nicht) missverstanden bzw. umgedeutet worden ist.  Nachdem Alfreds drei älteste Brüder ohne Nachkommen verstorben waren, stieg er gemäß Tradition zum Mitregenten auf.

In die Zeit nach 802 fällt auch die Zeit der ersten Wikingereinfälle in Schottland und England und sie werden immer mehr zur Bedrohung für die fünf angelsächsischen Königreiche. Politisch spitzte sich die Lage in England zu. Den dänischen Wikinger gelang es ab 865 innerhalb kurzer Zeit, eine große Zahl der angelsächsischen Königreiche zu erobern. Nur noch das Königreich Wessex war intakt. 871 konnte das Heer von Wessex einen ersten dänischen Angriff noch abwehren, aber in den beiden folgenden Schlachten siegte das heidnische Wikingerheer. Bei einer dieser Schlachten fiel Alfreds Bruder, König Aethelred. Obwohl dieser  zwei minderjährige Söhne hatte, bestieg, der Notzeit geschuldet, Alfred den Thron, denn die Wikingerangriffe gingen unvermindert weiter. Auch Alfred konnte ihnen keine Niederlage bereiten. Das Königreich Wessex stand immer näher am Abgrund. Über die anderen englischen Königreiche herrschten die Wikinger bereits. Auch Wessex war schließlich in den Händen der Eindringlinge – bis auf ein kleines Sumpfgebiet, so die Legende. Dort versteckte sich König Alfred von Wessex mit ein paar treuen Anhängern und sammelte neue Truppen. Uhtred, ein Krieger in Alfreds Armee, kannte die Stärke der Wikinger. Nichtsdestotrotz will Alfred einen letzten, entscheidenden Kampf führen. 878 war für Alfred diese Stunde da. Der fromme König setzt auf Gottes Hilfe, aber Uhtred mehr auf sein Kampfschwert. Doch in einer Sache sind sich die zwei ungleichen Verbündeten vollkommen einig: Wenn der letzte «Thron des Nordens» fällt, wäre diese Niederlage der Untergang von England.- Eine spannende, weite Bogen schlagende Geschichte!

Alfred und seine Getreuen konnten den Wikingern eine empfindliche Niederlage zufügen. Sein geschlagener Gegner, König Guthrum, ließ sich daraufhin taufen und zog sich in sein Königreich East Anglia zurück. Später wird Alfred als Alfred der Große in die Geschichtsbücher einziehen. – So weit die Geschichte des Konzertstücks „Throne of the North“.

Und wie ging es mit Alfred weiter? Bis 892 unterblieben weitere Wikingerangriffe auf das Königreich Wessex. Diese Zeit nutzte Alfred, um sein Land mit einer Reihe von Festungen (englisch „burh“) zu schützen; laut Geschichtsaufschreibung mindestens 30 Orte. Durch seine militärische Präsenz und eine geschickte Heiratspolitik dehnte Alfred seinen Einfluss weit in die anderen englischen Königreiche aus. 886 zog er in London ein und galt nunmehr als oberster König der englischen Königreiche. Er schuf durch sein Wirken die Grundlage für eine Vereinigung all jener Länder, die heute England ausmachen. Verwirklicht haben dies seine Nachfolger.

Das 8-minütige Konzertgemälde „Thron des Nordens“ beginnt gleich mit einer „heißen“ Schlacht (eine Seeschlacht?) gegen die Wikinger. Bei den vielen Kämpfen geht es hin und her – bis sich König Alfred zurückziehen muss. Geheimnisvoll, unheimlich und ganz wichtig: Ruhe bewahren, um neue Krieger zu finden, so geht es nach einer Generalpause wieder ins Spielen zurück. Die ins Ohr gehende Melodie wird von den F-Hörnern entworfen und geht in das Holzregister mit weichem, überzeugendem Klang über. Schließlich „veredelt“ durch die Querflöten, kehrt die Melodie zum Blechregister zurück, wo schließlich die Tuben einen Ruhe- oder Sammelpol  intonieren – die Ruhe vor der Schlacht. Alfreds Truppen ziehen los und suchen den Kampf; die Musik gewinnt ganz viel an Spannung. Unaufhörlich treiben die Klarinetten mit ihrem Staccato die Krieger zu Höchstleistungen und Kampfesmut gegen die Wikinger an. Schließlich deuten die F-Hörner Siegesgefühle lautstark an. Der Gegner entflieht und die Siegesfanfare (Trompete) verkündet den Erfolg über die Wikinger – sie haben Unglaubliches wahr gemacht!!

Diese langen, getragenen mit Energie beladenen harmonischen Melodienbögen, die den größten Teil des Werkes durchziehen, dürfen gerne auch anders interpretiert werden. Sie weisen auf das lebenslange Gottvertrauen des gottesfürchtigen Königs Alfred hin. Getragen von Gott vertraut er darauf, dass Böses, Bedrohliches sich zum Guten wenden und zum Glauben führen wird, wie es als Beispiel durch das Taufen des Wikingerkönig Guthrum aufgezeigt wurde – einfach gesagt, zu Ostern führt.

In diesem Sinne wünschen wir allen Mitgliedern und Ihnen liebe Zell-Weierbacherinnen und Zell-Weierbacher gesegnete Ostern.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Vieles erarbeitet – an unserem 1. Probenwochenende für das Frühjahrskonzert

Vom vergangenen Freitag bis Sonntag 12 Uhr, das waren satte 12 Stunden Tutti-Probearbeit der Musikkapelle Zell-Weierbach in ihrem Probelokal unterhalb der Abtsberghalle.

Jede und jeder der/die es ermöglichen konnte, nahm sich an diesem Wochenende die Zeit für die Vorbereitung des Frühjahrskonzerts am 6. Mai in der großen Abtsberghalle. Und das waren nicht wenige!

Wie in gut besetzten Zeiten, war kaum noch ein Platz für weitere hinzu kommende Musikerinnen und Musiker mehr frei in unserem Probelokal. Zu unserer Stammmannschaft von 35 Orchestermitgliedern haben sich in diesem Jahr bereits Carolin aus Mühlenbach und Lucas aus dem Allgäu (Kempten) als Vereinsmitglieder registrieren lassen und zu uns gesellt, weil sie sich in unserer Musikkapelle sehr wohl fühlen. Carolin hat sich in unserer letzten Jahreshauptversammlung gleich als engagierte Beisitzerin wählen lassen. Lucas, der am vergangenen Wochenende seinem Heimatverein im Allgäu verpflichtet war, erzählte nach der vorhergehenden Probe: „So toll, wie ich bei Euch aufgenommen worden bin, das hab ich noch nie erlebt! Ich bin froh, dass ich mein Studium an der Hochschule Offenburg aufgenommen habe anstatt in der Oberpfalz. Ich mag die Menschen hier und die Gegend dazu!“

Wir freuen uns, dass es all unseren langjährigen Musikfreunden jedes Jahr wieder Spaß macht, mit uns unser Früjahrskonzert vorzubereiten und beim Frühjahrskonzert, mit uns zusammen, immer wieder mit Lampenfieber, um das beste Jahreskonzert bei unserem Konzertpublikum „zu buhlen“.

Seit letztem Jahr haben wir mit Ralf Vollmer und Philipp Groß, unseren beiden Vereinsvorsitzenden, „Botschafter in Sache Zell-Weierbacher Blasmusik“ im Orchester der Hochschule Offenburg, die dort gerne über die musikalische Arbeit unseres Dirigenten Johannes Kurz erzählen. Beim letzten Frühjahrskonzert waren dann schon Carolin (F-Horn) und Julius (Trompete) mit viel Spaß dabei. Durch unser Kirchenkonzert im vergangenen Oktober, bei dem „MessingLiebe“, eine Blechblasinstrumente Formation aus Mitgliedern des Hochschulorchesters, mitwirkte und dem großen Stadionkonzert am 3. Oktober 2022, bei dem wir gemeinsam mit dem Hochschulorchester auftraten, lernten sich die jeweiligen Orchestermitglieder näher kennen und wertschätzen. Bande entstanden und viele Orchestermitglieder der Hochschule samt Dirigent Udo Sutter wollen unsere Art Musik zu machen, näher kennen lernen.

Julian, einer von ihnen meinte vor kurzem, ihn fasziniere die Arbeit unseres Dirigenten, wie er die Musikstücke angeht, sie erklärt und in Bildern seine Anforderungen an die Art, wie einzelne Phrasen gespielt werden sollen, toll rüber bringt. Ebenso staunt er über seine großen Kenntnisse bezüglich der Instrumente und deren vielseitige Ausdrucksmöglichkeiten, je nach Anforderung des Musikstücks. Julian bewundert auch die Art von Johannes Kurz, wie er auf die einzelnen eingeht und sie zu mehr Ausdrucksfähigkeit anleitet.

Natürlich gehört neben den vielen Proben auch das Gesellige zu einem Probenwochenende. Wir danken Philipp Groß und Ralf Vollmer, die für uns alle für das leibliche Wohl gesorgt haben – am Freitag nach der lange Probe  mit frisch gebackenem Flammenkuchen – mit Assistenz von Aja und am Samstag mit Schnitzeln und Nudeln sowie belegten Wecken. Herzlichen Dank auch an die freiwilligen Bäckerinnen und Bäcker der leckeren Kuchen.

Am Sonntag zum Abschluss der Probe um 12 Uhr bedankte sich unser Dirigent, Johannes Kurz, bei allen Musikanten für die aufgeschlossene Probearbeit. Über dieses Wochenende sind alle 9 Konzertstücke angespielt und „auseinander genommen“ worden, Melodiestimmen speziell erklärt und einstudiert sowie Rhythmusherausforderungen intensiv angegangen worden. In der Sonntagsprobe hat Johannes Kurz das eine oder andere Stückschon mal im voraussichtlichen Konzerttempo durchgezogen. Da konnte jeder seien persönlichen Defizitstellen herausfinden, an denen noch zu feilen ist. Jedenfalls haben wir die Tempiveränderungen und diffizilen Übergänge zwischen musikalischen Themen schon gut im Griff. Wir haben ja noch einige Proben und ein weiteres Probenwochenende auf dem Terminplan stehen. Das wird!! – Danke Johannes.

Lassen Sie sich überraschen von unserem Spiel, zusammen mit all unseren Musikfreunden. Und vielleicht sitzen am 6. Mai dann wirklich ein halbes Hundert Musikanten ganz eng auf der Bühne in der Abtsberghalle und strahlen Sie an!

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Nicht vergessen: Unser Schnupperabend für Erwachsene am nächsten Dienstag vergessen

Unser Jugendteam, Sabine Meehan und Katrin Schröder, sind richtig gespannt auf den nächsten Dienstag, 28. März, dem ersten von zwei Schnupperabenden für Erwachsene des Musikvereins Zell-Weierbach im Probelokal unterhalb der Abtsberghalle (Weinstraße 20). Zwischen 19 und 21 Uhr haben Sie Gelegenheit, die Instrumente unserer Musikkapelle Zell-Weierbach näher kennen zu lernen. Musikerinnen von uns, die erst im Erwachsenenalter ein Instrument erlernt haben, werden sie vorstellen und ihre Erfahrungen gerne preisgeben. Das Jugendteam  hat viele Informationen auf Lager und natürlich beantworten sie auch gerne Ihre Fragen. Nutzen Sie die Chance für sich!

In unserem Frühjahrskonzert am 6. Mai in der Abtsberghalle entführen wir Sie musikalisch in die norwegische Urlaubsregion Valdres. Norwegen ist eines der gebirgigsten Länder der Erde. Wie kommt das? Vor 500 bis 400 Millionen Jahren stießen die Eurasische und Nordamerikanische Platte aufeinander und schoben das tiefliegende Gestein nach oben – zerklüftete und felsige Gebirgsketten formten sich. Die älteste davon sind die Skanden mit einer Länge von 1.700 km, die vom Nordkap bis zur Skagerrak-Küste reichen und bis zu 2.500 m hoch sind. Bis vor 10.000 Jahren bedeckten noch Eisdecken mit 2.000 m Mächtigkeit die Landmasse. Im Landesinnern entstanden durch die Bewegung der Eismassen Hochebenen, Seen und Hügellandschaften. In dieser Seen- und Hügellandschaft im Herzen von Südnorwegen, erstreckt sich nördlich von Oslo bis zum Jotunheimengebirge (etwa halbe Strecke bis Trontheim) die Urlaubsregion Valdres mit etwa 18.000 Einwohnern.

Dieser wunderschönen Landschaft widmete der Norweger Johannes Hanssen (1874 – 1967), einer der aktivsten und einflussreichsten Kapellmeister, Komponisten und Lehrer Norwegens, den Valdres-Marsch. Schon als kleiner Junge spielte er in der Osloer Militärkapelle Brigademusikken mit. Johannes Hanssen begann seine Musikerkarriere im Jahre 1900 als Tenorhornist bei den Brigademusikken. Von 1926 bis 1934 und von 1945 bis 1946 war er Kapellmeister dieser Osloer Militärkapelle.

Seine berühmteste Komposition ist der Valdresmarsjen, den er zwischen 1901 und 1904 komponierte. Er zählt zu den berühmtesten Märschen, die je komponiert worden sind, sagt die Fachwelt. Hanssen spiegelt  in dieser kleinen norwegischen Tondichtung seine Heimat, die Valdres-Region wider und bringt sie zum Klingen.

Die Eröffnungsmelodie, gespielt von der 1. Klarinette, ist ein altes Hornsignal des Valdres-Bataillons. Es bildet das Hauptthema des Marsches und zählt gerade einmal knapp 4 Takte. Diese charakteristische Fanfare wird dann in verschiedenen Tonlagen wiederholt und dann durch das Orchester „durchgereicht“. Sie ist eine uralte Melodie, die auf einem Kuhruf beruhen soll und früher auf der mittelalterlichen Lur, einer geraden, hölzernen „Trompete“ gespielt wurde. Sie war lang genug, um die gleichen Töne hervor zu bringen wie ein modernes Signalhorn. Der dann nachfolgenden quirligen Melodie stand ein Halling, das ist ein traditioneller schneller norwegischer Volkstanz, Pate.

Die Melodie im Trio, zuerst von der Solotrompete intoniert, dann von den Querflöten übernommen und danach in das gesamte Trompetenregister zurückgeführt, basiert auf norwegischer Volksmusik. Hanssen hat diese Melodie für die Hardanger Fiedel auf Grundlage einer pentatonischen (von alten Zivilisationen entwickelten Tonleiter) norwegischen Volksmelodie selbst komponiert und in den Valdres-Marsch übernommen.

Loras Schissel, Musikdirektor und Dirigent der Virginia Grand Military Band (USA), hat den Valdres-Marsch neu arrangiert und hat dabei unterschiedliche Konzertversionen des Stückes, die Johannes Hanssen in seinen letzten Lebensjahren geschaffen hat, einbezogen. Dabei hat Hanssen sein berühmtes Werk von einem „Freiluftmarsch“ zu einem Konzertmarsch umgewandelt.

Bei diesem Ohrwurm, da sind wir hundertprozentig sicher, wird es bei unserem Frühjahrskonzert am 6. Mai in der Abtsberghalle nicht so passieren wie bei der Uraufführung beim Open-Air-Konzert in Oslo im Jahre 1904: Gerade mal zwei Personen – und das waren Johannes Hanssens beste Freunde – hörte der im Orchester mitspielende Komponist am Schluss applaudieren! Ja, dieser Valdres-Marsch ist wesentlich mehr wert!

Ihr Musikverein Zell-Weierbach