Auf letzten Samstag hat uns der Musikverein Sasbachried bei Achern eingeladen, bei deren Bohnenfest zum Fassanstich aufzuspielen.

Eine viertel Stunde vor Abfahrt waren fast alle Musiker, zum Teil mit Partner, an der Abtsberghalle versammelt. Der Bus wollte und wollte aber einfach nicht kommen. Mit einer viertel Stunde Verspätung ging es dann los in Richtung Sasbachried. Der Busfahrer verriet uns, dass er gerade von Ettenheim komme, wo der dortige Veranstalter an alles, bloß nicht an die Wendemöglichkeit für den Bus, gedacht hatte. Der Busfahrer kannte sich gut aus und so kamen wir doch schon um 19 Uhr an der Rheingoldhalle in Sasbachried an, wo wir gleich von Musikern empfangen worden sind. Wir hatten also noch Zeit genug, uns auf der Bühne einzurichten. Da gab es nicht viel zu tun, denn die Bigband Perplex, die nach uns aufspielte, hatte bereits alles für sich aufgebaut und ihren Soundcheck durchgeführt, so dass wir uns ihrer Sitzordnung anpassten und nur noch wenige Stühle beistellen mussten.

Pünktlich um 19.30 Uhr starteten wir mit unserer Erkennungsmelodie und Heinz Schütz begrüßte mit viel Schwung das anwesende relativ sehr junge Publikum. Nicht lange ging’s und die Rheingoldhalle füllte sich sehr gut. Mit dem Castaldo Marsch leiteten wir zum Fassanstich über, den der Sasbachrieder Ortsvorsteher mit zwei Schlägen an einem richtigen Holzfass der Ulmer Brauerei mit Bravour vollzog. „Freibier“, verkündete der Musikvereinsvorsitzende Michaelis, „bis das Fass leer ist!“ Nach der ins Ohr gehenden Polka „Wir Musikanten“ fragte Heinz Schütz nach, ob das Angebot auch für die Musik gelte. Im Handumdrehen stand Freibier auf der Bühne. Die Stimmungstests wollten dieses Mal nicht so richtig Fahrt aufnehmen, denn wer hier aufs Bohnenfest geht, will zunächst einmal Sure Buhne oder andere leckere Vesperangebote essen und den Hunger zugunsten des Vereins stillen.

Verabredet haben wir mit dem Vorstand vom Musikverein Sasbachried, um 21 Uhr den Stab an die Bigband Perplex zu übergeben. Und das war keine lange Spanne, die Stimmung wogen zu lassen. Mit unserer traditionellen Schlussrunde zogen wir nochmals alle Register und begeisterten das doch überwiegend jüngere Publikum.

Danach durften auch wir uns stärken mit einer Gulaschsuppe, Sure Buhne, Schäufele oder auch Zwiebelkuchen. Und jetzt hatten wir auch alle Zeit der Welt bis zu unserer Rückfahrt um 0.45 Uhr, die Musik, Wein, Bier oder auch Spezialitäten aus der Bar, die extra wegen uns früh öffnete, zu genießen. Die Bigband Perplex, die hauptsächlich aus Musikern des Musikvereins Fautenbach, aber auch aus den umliegenden Musikvereinen generiert ist, spielte unaufhörlich auf. Eine gute Sängerin und ein noch imponierender Sänger – manchmal an Roger Cicero erinnernd – sowie mehrere gute Instrumentalsolisten mischten die Musik auf. Toll, welch bewundernswerte musikalische Talente in Musikvereinen Heimat gefunden haben und ihr Können einbringen. Mitten im Konzert gestand dann der Ansager am Schlagzeug: „So wie der Ansager der Zell-Weierbacher Musik vorhin die Stimmung im Saal getestet hat, das hat mir imponiert. Ab sofort will ich bei unseren Auftritten auch so die Stimmung überprüfen! – Hallo, wie ist die Stimmung im Saal? – Zicke, Zacke, Zicke Zacke“ „Hoi, hoi, hoi“ war die lautstarke Antwort aus dem Saal, zuvorderst dabei natürlich auch der verblüffte Heinz und wir Musiker! Das verbindet Musiker ungemein und gönnt dem anderen von seinem Können. Schon Richtung halb zwölf gehend, sprach der Ansager von der Schlussrunde und läutete sie auch tatsächlich ein. Starker Applaus und „Zugabe“ hielten die Musiker aber doch in Schwung. Punkt null Uhr dann: „Wir gratulieren Marion zu ihrem Geburtstag und wünschen Ihr viel Glück und alles Gute!“ Diese war dann wirklich perplex und strahlte über das ganze Gesicht, als sie kapierte, was da gerade Unerhörliches über die Bühne ging. Eine lange Musikantenreihe stand zum Gratulieren an und der Musikverein Zell-Weierbach wünschte ihr mit einem Zeller Weingeschenk eine gute Zukunft und immer viel Spaß in der Musikkapelle Zell-Weierbach.

Im Nu war es dann Zeit, sich bei den Akteuren des Musikvereins Sasbachried für die Gastfreundlichkeit zu bedanken und auf ein nächstes Mal zu vereinbaren. Mit nur 5 Minuten Verspätung, wohl ein neuer Rekord bei uns, zogen wir Richtung Heimat von dannen – im Gepäck einer Stunde mehr Zeit für den Schlaf in dieser Nacht.

Am Sonntag in einer Woche, 10. November, gestaltet die Musikkapelle Zell-Weierbach den Gottesdienst um 10.30 Uhr in der Weingartenkirche zum Gedenken an die verstorbenen Vereinsmitglieder seit letztem November.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

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