Nach unserer ersten Probe im Herbst im Heimatsaal der Vinothek Zeller Abtsberg war unsere nächste Probe in der Abtsberghalle. Gleichzeitig probte die Guggenmusik „Schrottpäperer“ in unserem eigentlichen Proberaum ebenso wie wir unter den maßgeblichen Corona Auflagen.
Welche Breite unsere Reihen dabei einnehmen, ist für uns schon ungewohnt. Es ist auch schwierig, die Musiker auf der anderen Seite der Sitzordnung noch richtig gut zu hören. Umso wichtiger ist es für jeden einzelnen Musiker, sich auf den Dirigenten zu fixieren und sich nicht auf die Ohren zu verlassen. Sonst fällt nämlich die Musikkapelle auseinander, weil jeder ein anderes Tempo hört und selbst sich anzupassen versucht, was musikalisch tödlich ist. Das führt nur zum Scheitern des gemeinsamen Zusammenspiels und zum vorzeitigen Ende des Musikstücks. Wir üben es schon lange und es ist nicht so einfach – der stete Blickkontakt zum Dirigenten und seinem Dirigat. „Es geht doch!“, meint dann Dirigent Johannes Kurz, nachdem er die Konzentration angemahnt hat. Die Krux ist auch, dass eine leere Abtsberghalle so sehr hallt, dass man sich wünschte, die Probe fände in einer voll besetzten Halle statt.
Nach der Probe ging es dann hinunter in den von den Guggenmusikern bereits geräumten eigenen Proberaum. Bei süffigem Reißer kamen Erinnerungen aus ganz früheren Zeiten auf, als die Musiker im Herbst nach der Probe zu Kellersitzungen eingeladen worden sind. Über diese bis jetzt gebliebenen Eindrücke können unsere Musiksenioren wie auch aktive Musiker viel Unterhaltsames berichten. Ja, das waren halt noch andere Zeiten in vielen Hinsichten – damals! Heutzutage gelten viele andere Gesetze und Regeln. Wir danken Alois Königer für den gespendeten Reißer, der seinem Höhepunkt zueilte und entsprechend Zucker umgesetzt hatte.
In der letzten Woche waren Registerproben „vom Holz“ bzw. „Blech“ angesagt. Die einen übten im Probelokal, das Holz im Bürgersaal des Rathauses das ein und selbe Musikstück „In Dulci Jubilo“ vom Michael Praetorius (1571 – 1621). Diese Suite (eine Musikfolge aus (hier) verschiedenen weihnachtlichen Melodien) arrangierte Johannes Kurz maßgeschneidert für unsere Mannschaft. Da lösen sich Holzsätze, Blechsätze und gemeinsam intonierte Sätze ab. Obwohl im Holzregister in dieser Probe nicht alle Stimmen besetzt waren, sind schon einige Takte von den von Michael Praetorius zusammengefügten weihnachtlichen Melodien zu ahnen. Michael Praetorius ist einer der bedeutendsten Komponisten des deutschen Frühbarocks (ab etwa 1600) und hat auch sehr viele wertvolle Kichenkompositionen geschrieben und bekannte Kirchenlieder, wie z. B. „Es ist ein Ros entsprungen“, mehrstimmig notiert.
Natürlich hat unser Dirigent Johannes Kurz noch weitere Musikstücke „auf Lager“, die wir Ihnen bei unserem Adventskonzert am Sonntag, 6. Dezember, präsentieren wollen. Bis dahin gilt es für uns Musiker noch recht fleißig zu üben. Ihr Musikverein Zell-Weierbach
Noch kein Kommentar, Füge deine Stimme unten hinzu!