Den ganzen April hatten wir „Festwetter“ hier bei uns in Baden im Gegensatz zum Norden von Deutschland – warm, sonnig und garantiert trocken. Aber hoffentlich kommt jetzt, wo die Maifeste angesagt wären, wettermäßig eine durchwachsene Zeit, denn alles ruft nach Wasser und Regen. Dann fällt es den Vereinsverantwortlichen im Nachhinein vielleicht auch nicht so schwer, dass ihr Vereinsfest nicht hatte sein dürfen. Uns trifft es mit dem Musikerhock am Winzerbrunnen am 9. Mai. Hier treffen sich traditionell die Zeller gerne auf ein Musikersteak, „heiße“ Grillwürste und guten Zeller Tropfen oder Engelbräubier. Auch die Gäste aus unserer Partnerstadt Saint Jean de Losne mit ihren Gastgebern wollten sich nach der Ankunft auf einen Kaffee bei unserem Musikerhock „beschnuppern“. Aber auch dieses völkerverständigende Partnerschaftstreffen (Jumelage) bedarf aus französischer und deutscher Sicht Aufschub. Im Gegenzug ist auch unser Treffen zwischen den Musikkameraden der Batterie Fanfare und der Musikkapelle Zell-Weierbach am 20. Und 21. Juni in Saint Jean de Losne anlässlich des überregionalen Flussschiffertreffens „Pardon des Mariniers“ vorletzte Woche von französischer Seite offiziell abgesagt worden, wie uns Gaël Merle, Präsident der Batterie Fanfare, am 19. April mitteilte. Schöne Erinnerungen werden wach, wenn wir an dieses Fest im Jahre 2013 zurückdenken. 2021 beabsichtigt man dieses 50. Fest „Pardon des Mariniers“ nachzuholen und vielleicht sind wir dann auch mit dabei.

Regina Heilig hat vor einigen Tagen über die Situation in Saint Jean de Losne wegen der Corona Pandemie berichtet. Gaël Merle ging in seiner oben erwähnten Mail auf die aktuelle Situation in unserer Partnerstadt ein und berichtete: „Ja, in der Tat ist die Epidemie im Altenheim St. Jean de Losne wirklich präsent, und leider gibt es derzeit 31 alte Menschen, die in dieser Einrichtung gestorben sind (Stand Montag, 13. April)… Das Altersheim ist in den letzten Tagen trauriger Weise die große Lokalnachricht…

Meine Mutter arbeitet dort seit mehr als 20 Jahren, und sie sagt mir, dass die gegenwärtige Situation äußerst kompliziert und beispiellos ist… Meine Mutter arbeitet jeden Tag im Altersheim (mit sehr wenig Ruhezeit), mein Vater ist im Ruhestand, also bleibt er zu Hause und geht nur 1 Stunde pro Tag innerhalb eines von unserer Regierung vorgeschriebenen Umkreises von 1 km aus.

Gaël Merle arbeitet im Straßentransportwesen (noch) im Büro. „Mit dem Computerspezialisten unseres Unternehmens wurden alle unsere geschäftlichen PCs mit einer Software ausgestattet, die es uns ermöglichen wird, von zu Hause aus zu arbeiten, wenn wir dazu verpflichtet werden. Aber vorläufig werden wir immer am gleichen Ort arbeiten, aber mit einigen Vorsichtsmaßnahmen, die für einen guten Schutz der Mitarbeiter unerlässlich sind.

Ich habe auch den Dienst in der Feuerwehr, der in diesen Tagen recht zahlreich ist (4 Einsätze für mich am vergangenen Wochenende).

Das Wochenende nutzen wir auch, um ein wenig Gartenarbeit, Aufräumen und Arbeit im Haus zu erledigen… und um uns ein wenig zu erholen.

Wir können nur aus triftigen Gründen aus dem Haus gehen (Arbeit, Einkäufe für unbedingt notwendige Dinge, medizinische Gründe, um zu jemanden zu gehen, der Hilfe braucht, usw…) und jede Art von Zusammensein ist verboten.

Aber leider lebt man in Frankreich völlig in Zeitlupe (nicht lebensnotwendige Geschäfte geschlossen, Restaurants geschlossen, Friseure / Werkstätte / Kino / Theater / Postamt geschlossen … und viele andere Dinge!)

Alle Veranstaltungen sind ebenfalls abgesagt: die Beschränkung wird vorerst bis zum 11. Mai verhängt und alle öffentlichen Versammlungen / Festivals / Konzerte etc… werden vorerst bis Mitte Juli abgesagt (auch die Veranstaltungen, die kein großes Publikum haben).

Bei der Feuerwehr sind wir ebenfalls verpflichtet, unsere geplanten Veranstaltungen (Flohmarkt, Ball…) abzusagen, unsere monatlichen Trainings und Proben werden eingestellt und es ist uns verboten, kollektiven Sport zu treiben.

Mit der Batterie-Fanfare waren wir seit Beginn der von der Regierung verhängten Restriktion gezwungen, alle unsere Proben zu stoppen… es ist eine Tragödie…

Wir hatten auch Zusagen für mehrere Shows, die mit der Batterie Fanfare geplant waren (2 im April, 1 im Mai, 1 im Juni, 1 im Juli, 1 im August…) und alle sind leider abgesagt….einschließlich der „Pardon des Mariniers“ am 20. & 21. Juni (ich habe die Information am Mittwoch erhalten)!

Es tut mir daher leid, Euch bedauerlicherweise mitteilen zu müssen, dass wir gezwungen sind, das, was wir im Juni geplant hatten, abzusagen. Wir werden über einen neuen Termin für unser Treffen sprechen… Es tut mir aufrichtig leid… diese Entscheidung kommt nicht von mir persönlich, sondern von der französischen Regierung… Ich denke, ihr werdet das verstehen.“

„Passt auf Euch selbst und Eure Lieben auf, Ihr habt unsere Unterstützung.“, fügte er am Schluss bei.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

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