Nach der Begrüßung der Konzertbesucher durch Herbert Lenz, unserem Vorsitzenden, war es dann so weit: Unter großem Beifall und stehenden Musikerinnen und Musikern kam mit viel Schwung Dirigent Johannes Kurz auf die Bühne und strahlte große Vorfreude auf das Konzert aus. Ruhe und Sicherheit ausbreitend, hob er seinen Taktstock. Alle Musikanten konzentrierten sich darauf. Mit einem Solosignal von Wolfram Reister an der Trompete begann der Marsch „Hoch Heidecksburg“ zu leben. Dynamik in der Lautstärke und ein lebendiger Fluss im Spielen, belebten diesen Konzertmarsch von Rudolf Herzer, der auch in Frankreich und England gerne aufgeführt wird.

Dann kam sie, die viel beschriebene „Julia-Polka“ von Michael Klostermann. Dynamisch im Tempo, Polka typische Verzögerungen eingeschlossen, standen die Flügelhörner zum einen und die Tenorhörner und das Bariton zum anderen mit weichem, samtenem Ton und viel Herzblut im Mittelpunkt der Polkamelodien. Einen zuverlässigen, knackigen Boden boten das tiefe Blech und das Schlagwerk. Da war es für das Holzregister ein Leichtes, das Ganze mit ihrem „Gezwirbel“ zu ummalen.

„Cassiopeia“, ein sinfonisches Gedicht aus griechischer Sage, tat seiner Magie alle Ehre. Wunderschöne Melodien, die die Schönheit und auch Eitelkeit von Mutter Cassiopeia und Tochter Andromeda veranschaulichten, gingen ins Herz und Ohr. „Cassiopeia“ ist in diesem Jahreskonzert zum Lieblingsstück des Abends herangewachsen, wie auch die Musikkameraden der Batterie Fanfare bekundeten. Dirigiert und interpretiert hat dieses musikalische Werk unsere junge Hannah Blattner am Pult der Musikkapelle Zell-Weierbach. Der herzliche und lang anhaltende Applaus wie auch die vielen anerkennenden Lobesworte der Konzertbesucher nach dem Konzert würdigten ihr lebhaftes Dirigat und ihre einfühlsame Auslegung des Stückes. Stolz war Hannah Blattner mit Recht auf sich selbst über das Geschaffene und ihre aus Freiburg angereisten Studienkolleginnen und wir alle waren nicht weniger stolz auf sie.

In der anschließenden Laudatio für Herbert Lenz ging Schriftführer Georg Königer auf seine 40 Jahre als aktiver Musiker ein und berichtete, Herbert Lenz sei bereits mit 11 Jahren in die damalige Trachtenkapelle aufgenommen worden und seither ist er ein zuverlässiger, rühriger Musikkamerad. Dafür erhielt er die goldene Ehrennadel des deutschen Blasmusikverbandes. Herbert Lenz seinerseits ehrte Wilfried Ehrhard für 60 Jahre als aktiver Musiker und betonte seine Zuverlässigkeit und berichtete von seinen zahlreichen Solis – auch zusammen mit dem 2020 verstorbenen Gustav Kornmeier –  in unseren vielen Konzerten.

Vielleicht ungewohnt laut für manche Ohren unserer treuen Konzertbesucher ging es in der Filmmusik zu „Gladiator“ zu, insbesondere der Kampf der Gladiatoren war beeindruckend anschaulich hart dargestellt. Da haben unsere drei Bässe neben dem Schlagwerk ordentlich hingelangt. Sanft und schmeichelnd gingen die Töne dann bei „Die Schöne und das Biest“, deren geschichtlicher Ursprung in Frankreich liegt, über die Bühne.

Für den großartigen Besuch unseres Herbstlichen Frühjahrskonzerts bedankte sich danach Herbert Lenz und fand anerkennendes Lob für das disziplinierte Tragen der Schutzmaske während des ganzen Konzertverlaufs.

Mit verschiedenartigen Kultliedern aus den 80er Jahren bei „80er Kult(tour)“ drehte das Orchester noch einmal richtig lebhaft auf und begeisterte das Konzertpublikum. Zur Freude der Gäste gab die Musikkapelle Zell-Weierbach noch drei Zugaben, darunter den schmissig gespielten „Castaldo-Marsch“.

Rasch stellten Musiker Tische und Stühle auf, um die Einladung zum Verweilen wahr werden zu lassen. Gerne nahmen viele Konzertbesucher diese Gelegenheit an. Endlich wieder außerhalb der eigenen Wände als Familienverbund oder unter Freunden zusammen sein und schwätzen zu dürfen – welche Wohltat!

Auch unsere französischen Musikkameraden gefiel’s. Nach Mitternacht griffen sie zu ihren Instrumenten und zeigten auswendig den noch vielen Gästen, welch kurzweilige Musik sie auch in kleiner Besetzung drauf haben.

Dieses erfolgreiche Konzert hielt manch einen Musiker und eine Musikerin hüben wie drüben noch lange in die Nacht hinein in Feierlaune. Mit einem gemeinsamen Mittagessen der Musikkameraden der Batterie Fanfare und den Gastgebern klang dieses deutsch-französische Wochenende aus. Die Einladung für 2022 zum Fest „fête de la batellerie » im Sommer ist vom Präsidenten der Batterie Fanfare, Gaël Merle, ausgesprochen.

Die Vorstandschaft des Musikvereins Zell-Weierbach bedankt sich bei allen Aktiven, Helferinnen und Helfern, Sponsoren und Gastgebern für ihren Einsatz für unser Dorf und den Musikverein.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Empfohlene Beiträge

Noch kein Kommentar, Füge deine Stimme unten hinzu!


Kommentar hinzufügen