Das Palmsonntagwochenende war für alle Musikerinnen und Musiker von Freitagabend bis Montagabend von Musik geprägt. An diesem ersten Probenwochenende waren, so wie sie sich es ermöglichen konnten, zeitweise bis zu 40 Musikerinnen und Musiker in der Abtsberghalle, um einen ersten Gesamteindruck der Konzertstücke zu erspielen.

Es war eine gute Sache, denn spielerisch wie auch kameradschaftlich gelang sehr viel. Viele neue Musiker, von unseren Jungmusikern angefangen über junge Musikerinnen und Musiker, die endlich wieder eine musikalische Herausforderung haben und bestehen wollen bis zu unseren Musikerinnen aus den Erwachsenenbläserklassen der Musikschule Offenburg, die in unsere Musikkapelle eingetreten sind, haben von den intensiven, von Dirigent Johannes Kurz super geleiteten Probeeinheiten, viel profitiert und damit auch wir alle von der Musikkapelle Zell-Weierbach.

Wir freuen uns, dass Musikerinnen und Musiker aus anderen Musikkapellen bei uns hineinschnuppern, ihr Bestes geben, bei so viel Proben wie möglich da sind und somit ihre musikalische Erfahrungen erweitern und vergleichen können. Die Art, wie Johannes Kurz einstudiert, sein großes Hintergrundwissen über Komponisten und Arrangeure weitergibt und wie er sehr gut bildlich beschreiben kann, was diese an welcher Stelle mit der Musik was sagen wollen, begeistert alle und inspiriert die Musikanten.

Ein kleines Beispiel: Beim letzten Stück des Konzertabends vor der Pause, „Lord Tullamore“, kommen gleich die Pauken in den ersten Takten groß ins Rampenlicht. „Stell dir vor,“ ruft Johannes Kurz nach ganz hinten zu Tim Zimmer, unserem Paukisten in Alter von 15 Jahren, „das Stück ‚Lord Tullamore‘ spielt sich auf der irischen Insel ab. Hohe Wellen rollen unaufhaltsam vom Atlantik auf die Steilküste zu! Wie du jetzt spielst, sind das Wellen am Bodensee aber nicht wie an der irischen Atlantikküste. Hau rein auf die Pauken!“ Gesagt, getan! Das Resultat des Dirigenten ganz trocken: „Das waren vielleicht 70 % – ich will 100 % Wellengang hören!“ Nach mehreren Anläufen hat Tim unseren Dirigenten mit seiner Kraftanstrengung überzeugt. – Urteilen Sie doch selbst darüber an unserem Frühjahrskonzert am 7. Mai, wie gesagt, beim letzten Musikstück vor der Pause.

Genießen Sie aber auch in dieser Originalkomposition von Carl Wittrock seine eigene Vorstellung von irischer Volksmusik. In einer sehr abwechslungsreichen dreiteiligen Komposition von mitreißendem, inspirierendem irischen Folk zeigt uns der Komponist die fröhliche Seite mit brillanten technischen Passagen wie auch lyrische Momente der Ruhe und Gelassenheit. Glauben Sie uns, es wird ein Ohrwurm sein, der Sie in die Pause bei belegten Laugenstangen, verschiedenen Weinen, Bier und Sekt begleiten wird.

Bei der sinfonischen Suite über „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“, einer der Lieblingsfilme von Dirigent Johannes Kurz, erklärt er uns eindringlich, was die einzelnen Musikszenen aus dem Harry Potter Buch darstellen sollen und wie sie zu spielen seien – geheimnisumwittert, Angst habend, schrecklich, Gefahr anbahnend, das Blut zu Eis erstarrend und aber auch wohlklingend und lieblich. Besonders das ganze Holzregister ist da gefordert, die geheimnisvollen Szenen zu untermalen und auszudeuten unter Verwendung von sehr sehr vielen schwarzen Noten. Gott sei Dank ist nur der erste der „schwarzen“ Takte so richtig riesig schnell zu spielen. Danach werden die Holzbläser mit viel üben die weiteren langen Passagen mit Sechzehntelnoten am Konzertabend zu meistern wissen. Interessant  und ausdrucksstark ist auch das, was das Blechregister in unterschiedlichen Besetzungen in dieser Harry Potter Geschichte zu sagen und darzustellen hat.

Dieses Wochenende ist nun das zweite, gleichlange Probenwochenende. Viel Glück den Musikerinnen, Musikern und dem Dirigenten!

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

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