Nach dem Frühjahrskonzert sind wir mit Eifer in das Proben für unsere Unterhaltungskonzerte eingestiegen. Gleich zu Beginn hat unser Dirigent, Johannes Kurz,  zwei neue Egerländer Märsche aufgetischt. Die „Prager Burg“ und den „Egerländer Fuhrmannsmarsch“ In der nächsten Probe wird sich die Egerländer Polka „Da Capo“ hinzugesellen.

Die „ältere Generation“ wird im Egerländer Fuhrmannsmarsch sicherlich die Melodie im Trio wiedererkennen. Siegfried Rundel hat sie dem Egerländer Liedermarsch entliehen und damit einen eigenen Marsch geschaffen. Schmissig in der Einleitung, übernehmen das Tenorhorn und das Bariton die gediegene Nebenmelodie. Die Führerschaft bleibt jedoch weiterhin beim Holz sowie bei den Flügelhörnern und Trompeten mit einer flotten und knackigen Melodie.

Im Mittelteil meldet sich, wie bei den böhmischen Märschen üblich, das tiefe Blech mit Tuba und Posaune markant und mit Vehemenz zu Wort. Halbe und ganze Noten reihen sich in eine Melodie ein, die jeweils 8 Takte dauert. Und wie die Musiker zu spielen haben, da hat unser Dirigent seine eigene Vorstellung: „Die halben Noten bitte so spielen, dass am Schluss  ein Achtel Pause gut zu hören ist, die ganzen Noten mit viel Elan und das alles zusammen mit einem „runden“ Ton und ohne Akzentuierung. Luft holen – bitteschön miteinander und erst am Ende des 8. Takts! Und noch etwas, alle spielen punktgenau“ Schon recht viel, was sich die Musikanten alles merken müssen, aber sie können es – und wenn es nach dem vierten Mal ist. Ja, unser tiefes Blech spielt gerne Basssolos in den Märschen. Aber klingen muss es genauso, wie der „Boss“ es will.

Auch das Holz (Querflöten und Klarinetten) und das hohe Blech (Trompeten und Flügelhörner) bekommen die Vorgaben vom Dirigentenpult aus. Die Verzierung darf nicht wie ein Gequake klingen sondern frisch, mit Klang und zum Ende der Phrase hin abschwellend.

Nach diesen 32 Takten Basssolo wird das „Trio“ mit einem markanten Viertel mit „Schleifer“ angezeigt. Das mittlere Blech (Tenorhorn und Bariton) und das hohe Blech sind jetzt Meister in der Melodienführung. Mit weichem, runden Ton, die halben Noten verkürzt gespielt, die Viertelnoten nur so „angestupft“, bei den langen Noten leiser werdend und das alles exakt gemeinsam geblasen, ja, dieses Spielen wird Ihnen bestimmt gefallen bei unserem nächsten Auftritt. Die Klarinetten und Querflöten, deren Aufgabe ist es, die Melodie mit Verzierungen zu schmücken und bei den langen Noten des Blechs, jene mit perlenden Läufen zu „ummanteln“.

Zusätzlich sollten Ihre Ohren sich auf die markige Begleitung unserer beiden Bassisten, Guido und Werner, ausrichten: Wie es da knackt und brummt, so lebendig und mitnehmend. Kein Wunder, wenn es Sie beim Zuhören von den Sitzen heben sollte – dann hätten wir es geschafft – egerländrisch knackig zu spielen.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Empfohlene Beiträge

Noch kein Kommentar, Füge deine Stimme unten hinzu!


Kommentar hinzufügen