Als erstens wollen wir – Dirigent Johannes Kurz, die Musikerinnen und Musiker wie auch die Vorstandschaft und die Helferschar – allen Konzertbesuchern ein tolles Kompliment machen und allerhöchsten Dank zollen, dass Sie bei diesem sommerlichen Aprilsamstag so zahlreich zu unserem Frühjahrskonzert in die warme Abtsberghalle gekommen sind. Das war Spitze für uns und der Anblick von der Bühne aus war für uns überwältigend. Auch wir haben alle, nicht so sehr vor Lampenfieber sondern von der stehenden Luft auf der Bühne und der Wärme der Scheinwerfer geschwitzt. Unser musikalischer Chef, Johannes Kurz, hat uns sehr gut auf das Konzert vorbereitet und uns dadurch viel Sicherheit gegeben. Auf die kam es gerade im ersten Teil des Frühjahrskonzerts ganz stark darauf an.
Mit voller Konzentration meisterten wir „Die Entführung aus dem Serail“ in einem beachtlich sehr gutem und für uns herausforderndem Tempo und ließen die Verfolgungsszenen und das Liebesschmachten des Belmonte sichtlich wahrnehmen. Danach folgte ein Zwiegespräch zweier Piccoli durch Hannah Blattner und Sabine Meehan. Dieses barocke „Concerto V“ von Robert Woodcock wurde durch das erste Arrangement für Blasorchester und Piccoli von Dirigent Johannes Kurz zur Weltpremiere in der Musikwelt. Fingerfertigkeit, Ton und Ausdruck, alles war super aufeinander abgestimmt – ein großes Lob den Solistinnen an den Piccoli.
Hätte es eine Abstimmung unter dem Konzertpublikum über das eindrucksvollste Stück des Abends gegeben, dann wäre wohl „The Legend of Maracaibo“ zum Lieblingsstück gekürt worden. Mit den Informationen zu diesem Stück, charmant und gekonnt vorgetragen durch Rosi Friemelt (Posaunistin), war es ein Leichtes, dieses Tongemälde sich vor dem inneren Auge vorzustellen. Mit viel Gefühl, Temperament, Einfühlungsvermögen, Exaktheit und Ausdrucksstärke von unserem Dirigenten, Johannes Kurz, gesteuert, waren es die über 30 Musikerinnen und Musiker der Musikkapelle Zell-Weierbach, die die vielen Noten zu einer mitreißenden, eindrucksvollen, spannenden Geschichte zusammenführten. Selbst die Musikanten waren von der Klangqualität der „Maracaibo“ überwältigt.
Ein außergewöhnlicher Höhepunkt des Frühjahrskonzerts 2018 war die Ehrung von Gustav Kornmeier zu 70 Jahre als aktiver Musiker. Herbert Lenz, Vorsitzender des Musikvereins Zell-Weierbach, würdigte Gustav Kornmeier und ließ so manches über die 70 Musikantenjahre des Jubilars Revue passieren. Toni Vetrano, der bereits langjährige Präsident des Blasmusikverbandes Ortenau, gestand, noch nie zuvor solch eine Ehrung vorgenommen zu haben, die zweite Premiere des Abends. Gustav Kornmeier bedankte sich für die Ehrung und gab zum Schluss einen Schwank aus Kurt Sauters Zeiten zum Besten.
Eine Premiere war es auch für Rosamarie Förg (Saxofon) und Kathleen Königer (Klarinette), die an diesem Frühjahrskonzert zum ersten Mal im Orchester mitspielten. Wir haben beide herzlich in unseren Reihen aufgenommen.
Dass „Berliner Luft“ ansteckend und mitreißend ist – zackig gespielt von unserer Musikkapelle – zeigt das spontane Mitklatschen der Konzertbesucher. Nach einer gemütlichen Pause, in der es auch gute Tröpfchen und verschiedene leckere Hefekuchen zu probieren galt, zeigte sich musikalisch Indiana Jones auf der Bühne. Die Erkennungsmelodie der Kultfilme und weitere charakteristische Themen daraus, zutreffend interpretiert durch die Musikkapelle Zell-Weierbach, eröffnete den zweiten Teil des Konzertabends. Das nachfolgende Musikmedley über Songs von Ray Charles, sprach die Herzen der Konzertbesucher an und ließ viele Träume wieder wach werden. Nicht unbekannt für die Ohren waren die Melodien des Komponisten Leroy Anderson. Zum Abschluss dieses Stückes, in „Bugler’s Holiday“ („Der (Flügel-)Hornist in Urlaubsstimmung“), wurde gar ganz schön viel von den Trompetern an Zungen- und Fingerfertigkeit abverlangt. Um „ABBA Gold“, bekannte Renate Lohrer in ihrer Ansage zu diesem Stück, habe sie nun 17 Jahre lang Johannes Kurz bitten müssen, ehe er in Zell-Weierbach ihr Lieblingsstück für dieses Konzert auflegte. In diesem Glücksgefühl vereint, brachten die Zell-Weierbacher Musikanten einige mitreißende Melodien der Popgruppe ABBA auf die Bühne.
Den Konzertbesuchern, wie sie nach dem Konzert freudig bekundeten, hat die Musik sehr gefallen. Sie zollten großen Respekt vor der Leistung der Musikkapelle Zell-Weierbach mit ihrem Dirigenten Johannes Kurz. Doch zuvor forderte der große Applaus des fachkundigen Konzertpublikums die Musikanten noch zu drei Zugaben heraus, die sie auch gerne mit viel Glücksgefühl und Freude über den gelungenen Konzertabend gaben. Nach dem Konzert saßen die Musiker zusammen, um Gefühle, Erlebnisse und Erkenntnisse der vergangenen Stunden untereinander auszutauschen und plauderten mit Gästen über den beeindruckenden Abend.
Die Vorstandschaft bedankt sich bei den vielen Konzertbesuchern für ihr Kommen und auch bei Dirigent Johannes Kurz, den Musikerinnen und Musikern, den Helferinnen und Helfern vor und hinter der Kulisse, den Sponsoren wie auch den Kuchenbäckerinnen für diesen tollen, erlebnisreichen Konzertabend und für die Vorbereitung dieses Konzertes.
Für nächstes Jahr laden wir Sie ganz herzlich bereits jetzt auf Samstag, den 6. April, zum 50. Jahreskonzert, dem Frühjahrskonzert 2019 ein.