(Bericht 23. März 2015, Offenburger Tageblatt)
Frühjahrskonzert des Musikvereins Zell-Weierbach ließ keine Wünsche offen / Publikum forderte Zugabe

Musikalischer Frühlingsstrauß perfekt serviert: Der Musikverein Zell-Weierbach glänzte bei seinem Frühjahrkonzert mit abwechslungsreichen, anspruchsvollen und perfekt interpretierten Werken von Robbie Williams bis zu George Gershwin. Tubist Paul Meehan begeisterte mit dem Czárdás.

Offenburg-Zell-Weierbach.­ Kunterbunt wie ein Strauß mit frischen Frühlingsblumen, so präsentierte sich am Samstag auch der Musikverein Zell-Weierbach bei seinem Frühlingskonzert in der fast gänzlich mit Zuhörern gefüllten Abtsberghalle. Dirigent Johannes Kurz verstand es zusammen  mit seinem 32-köpfigen Orchester, das Publikum nicht nur durch die Auswahl der Stücke zu überzeugen, sondern auch durch die perfekte Wiedergabe.

Mit blasmusikalischem Karacho, mit der »Concert Fanfare« des niederländischen Komponisten Kees Vlak, startete die über zweistündige musikalische Genussreise. Vlaks »Concert Fanfare«, anfangs harmonisch, langsam aufwallend und stetig im Volumen sich steigernd, nur unterbrochen von starken Fanfarenklängen, erzeugte Spannung und Vorfreude auf das noch Kommende. Und, der Zuhörer wurde dabei keine Sekunde enttäuscht. Denn mit einem der Hauptwerke des Abends, »Voyage into the blue« von Nayoa Wada, wurden die Besucher auf eine akustische Reise mit dem Flugzeug geschickt. Vom ruhigen Start hoch in die blaue Stratosphäre, nur mit leichten Turbulenzen unterbrochen, bis zum Flug – das Klarinetten- und Saxofonregister machte dies anschaulich hörbar. Eine Herausforderung für die Musiker – nicht nur allein durch den ständigen Wechsel der Tonarten – war die Wiener-Blut-Ouvertüre von Max Schönherr. Bekannte Melodien der Strauss-Operette in einem Stück vereint, das war ein gelungener Appetitmacher, um einmal das ganze Werk von Johann Strauss Sohn zu hören.

Paul Meehan glänzt

In die ehemalige Donau-Monarchie führte auch das nächste Hauptwerk des Abends, der »Czárdás« von Vittorio Monti. Als Solist an der Tuba überzeugte, fehlerlos und mit perfektem Zungenschlag, Paul Meehan. Ein kräftiger und langanhaltender Applaus war dem noch jungen Musiker hier sicher und wohl verdient, moderierte er dieses Stück doch zuvor noch selbst an.

Apropos Moderation, wie in den Vorjahren führten einzelne Musiker selbst in ihre Konzertstücke ein. »Das hat sich bewährt«, erklärte Vorsitzender Herbert Lenz in seiner Begrüßungsrede. Zahlreiche Ehrenmitglieder, vier ehemalige Vereinsvorsitzende sowie Ortsvorsteher Willi Wunsch und sein Vorgänger Klaus Basler weilten unter dem Publikum beim Frühjahrskonzert, bei dem Lea Wiegele, Dominic Schley und Dagmar Reischler ihr Musiker-Debüt abgaben. Vor der Pause überzeugte das Orchester noch mit dem pfiffig schmissigen Graf-Zeppelin- Marsch von Carl Teike.

Rockige Klänge

Nach der verdienten Pause für das Orchester startete das Frühjahrkonzert mit modernen Liedern noch mal kräftig durch. Eine Referenz an den amerikanischen Komponisten George Gerswhin stellte »A Tribute to Gershwin« als weiterer Höhepunkt des Konzertabends dar. Fingerfertigkeit und einen perfekten Ansatz bewies Axel Siefert am Flügel­horn als Solist bei »Besame Mucho«. Musikalische Spannung wurde gleich danach bei der Filmmelodie zum James-Bond-Blockbuster »Skyfall« vom Orchester erzeugt, bevor es zum Finale mit »Let me entertain you« von Robbie Williams nochmals leicht rockig wurde. Das Publikum zeigte sich begeistert und wurde mit Zugaben belohnt.
Fazit: Ein wirklich rundes Blasmusikkonzerterlebnis, das der Musikverein seinen Zuhörern beim fünften Frühjahrskonzert präsentierte.

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