Nachdem wir die Unterhaltungsmusikschiene mit dem Auftritt auf dem Ortenauer Weinfest abgeschlossen haben, steuern wir mit sicherem Blick unser nächstes Ziel, nämlich unser Kirchenkonzert in der Weingartenkirche am Sonntag, den 30. Oktober, um 17 Uhr an.
„Musik im Kirchenjahr“ heißt das Leitmotiv unseres Kirchenkonzerts in diesem Jahr. Johannes Kurz, unser Dirigent, hat kirchenmusikalische Stücke ausgewählt, die Meilensteine im Kirchenjahr, z. B. Weihnachten und Ostern, musikalisch darstellen oder unterstreichen.
In den letzten Proben ging es darum, sich super schnell mental umzustellen von Unterhaltungsmusik auf sakrale Musik. Wir können Ihnen bestätigen, das ist nicht so einfach – aber wir sind sicher, diese ganz andere Art des Musizierens am Sonntag, den 30. Oktober, verinnerlicht zu haben – Ihnen zur Freude.
Rudi Flierl durfte vor einigen Wochen seinen 90. Geburtstag feiern. Natürlich ist es auch unserem Musikverein Zell-Weierbach ein großes Anliegen, unserem ehemaligen Dirigenten, der von 1980 bis 2000, also gut 20 Jahre lang, unserer damals Trachtenkapelle Zell-Weierbach genannten Musikkapelle Zell-Weierbach seinen „Stempel“ verlieh, zu gratulieren.
Es brauchte Zeit, einen für Rudi Flierl und unserem Vorstand, Herbert Lenz und Ralf Vollmer sowie den langedienten Musikern Heinz Schütz und Wilfried Ehrhard genehmen Termin zu finden. Und es hat geklappt!
Ralf Vollmer und Heinz Schütz berichteten danach mit viel Freude und Stolz: „Rudi Flierl war sehr aufgeregt und gespannt, wer alles kommen würde. Auch mit seinen 90 Lenzen wusste er, alle beim Vornamen willkommen zu heißen, nachdem seine Frau das Quartett über den Garten in die Wohnung geführt hatte.“ „Rudi Flierl“, erwähnte Heinz Schütz, „war sichtlich gerührt über den Besuch und die guten nachträglichen Geburtstagswünsche.
Seine Frau war sehr besorgt um die Geburtstagsgäste und tischte Weißwurst, Brezen und Bier auf. ‚Bei uns gibt’s kein Besteck – die Weißwürst werden bei uns gezuzelt!‘ klärte der Gastgeber trocken auf.“
„Unser erster Vorsitzender“, erzählten unsere Berichterstatter weiter, „sah trotzdem nicht glücklich drein – aber Rudi Flierl konnte abhelfen, schließlich lagen im Kühlschrank genügend verschiedene Käse.“ Und weiter berichtete Heinz Schütz: „Während des Genießens hatten wir genug Zeit, uns über die „alte“ und „neue“ Zeit in der Blasmusik auszutauschen. Rudi Flierl bekannte, er erinnere sich mit Freude an die „alten“ Zeiten und er sei stolz auf die 20 Jahre mit uns. Rudi Flierl stand damals und steht bis heute zu „seiner“ Musikrichtung, die er über die zahllosen Arrangements niedergeschrieben und mit uns und anderen Orchestern in Musik umgesetzt hat. Der Jubilar ist sehr stolz darauf, Mitglieder der legendären Schwarzwaldmusikanten gewesen zu sein und mit uns 20 Jahr lang Konzert- und Unterhaltungsmusik geboten zu haben. Rudi Flierl offenbart, dass er heutzutage sich sehr gerne Ernst Mosch und die Original Egerländer anhört.“
„ Er hat sich auch nach den „alten“ Musikern, die damals unter ihm gespielt haben, erkundigt und musste hören, dass nicht mehr alle unter uns weilen“, konstatierte Ralf Vollmer. „Rudi Flierl selbst sehe nicht mehr gut, ist aber geistig sehr fit“, beteuerte Heinz Schütz noch am Schluss des Informationsgesprächs.
Ja, 90 Jahre ist ein begnadetes Alter und wenn man da noch mitreden und aktiv am Leben teilhaben kann, ist das ein großer Segen. Die damals Aktiven erinnern sich dankbar an eine schöne, erlebnisreiche und rührige Zeit mit vielen kameradschaftlichen Höhepunkten. Aber die Kunst des Noten lesen musste man schon beherrschen bei Rudi Flierls Handschrift.
Ihr Musikverein Zell-Weierbach