Doppelkonzert: unsere Musikkapelle spannt einen weiten Bogen

Am 18. November dieses Jahres beim Doppelkonzert in der Abtsberghalle, zusammen mit dem Hochschulorchester Offenburg, setzt unser Dirigent Johannes Kurz anspruchsvolle Maßstäbe an die Orchestermitglieder.

Eines der drei Musikwerke unserer Musikkapelle Zell-Weierbach wird das Oberstufenstück „Appalachian (Appalachen) Ouvertüre“ des amerikanischen Komponisten James Barnes, geboren am 9. September 1949 im US-Bundesstaat Oklahoma, sein.

Die „Appalachian Overture“, 1983 komponiert, gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Blasorchester-Kompositionen der letzten Jahre. Sie ist programmatisch angelegt und enthält zahlreiche Melodien, deren Ursprung man in der Folklore des Landstrichs suchen würde. Sie sind aber allesamt Eigenkreationen von James Barnes, die einfach ins Ohr gehen.

Die Appalachen-Ouvertüre ist ein sehr kraftvolles und freudiges Werk des Komponisten, der sehr zahlreiche unterschiedliche Arten von Kompositionen geschrieben hat. Die Ouvertüre ist in der Form A – B – A geschrieben. Das bedeutet, dass der energische erste Teil (A) des Werkes nach dem B-Teil (Mittelteil) wiederholt wird und in den dramatischen Schlussteil, in dem beide Hauptthemen kontrapunktisch übereinander liegen, führt und das Werk mit markantem und brillantem Klang zum Abschluss bringt. Dabei erinnert der Mittelteil (B) des Stückes an die Art von Folklore, die im Südosten der USA, wo sich die Appalachen befinden, üblich ist. Der Mittelteil ist gediegen langsam und erlaubt dem Zuhörer einen kurzen Moment der Erholung ehe es zurück in den energiegeladenen Teil geht. Visuell ist das auch eine große Herausforderung an alle Musikerinnen und Musiker, muss man doch in einem Bruchteil einer Sekunde wieder den Einstieg in den A-Teil – im unübersichtlich gesetzten Musikstück – finden!

Komponist James Barnes beschreibt die Bergkette der Appalachen, die entlang der Ostküste der USA führt, in Noten. Gleichzeitig fließen Erlebnisse der alten Pioniere ein, die den Appalachian Trail entlang dieser Bergkette gegangen sind.

Die Appalachen, das sind dichte grüne Wälder, hohe Berge und weite, einsame Landschaften, Amerikanische Schwarzbären, Wald-Klapperschlangen, Hirsche, Wapitis und Elche wie auch Schauplatz vieler bekannter Filme.

Die nach dem Volk der Appalachen benannte bewaldete Gebirgskette mit Mittelgebirgscharakter (höchster Berg ist der Mount Mitchell mit 2.037 Meter; die meisten Berge sind jedoch unter 800 Meter) erstreckt sich auf einer Länge von 2.400 km in Höhe der kanadischen Insel Neufundland bis in den Norden des US-Bundesstaates Alabama (Umgebung von Atlanta). Wirtschaftlich bedeutend sind (oder waren?) die dortigen großen Steinkohlevorkommen.

Mit über 300 Mio. Jahren sind die Appalachen eines der ältesten Gebirge der Welt und bestehen zu einem großen Teil aus, aus Meeressand entstandenem, Sedimentgestein und sind erdgeschichtlich älter als der Atlantik. Sie waren schon lange vor den Dinosauriern da und gestalteten bereits den Urkontinent.

Für die ersten Siedler und die Eisenbahn (1853) waren die Appalachen einst die erste große Hürde gen Westen. Die Gebirgskette erstreckt sich über 18 US-Bundesstaaten, 4 kanadischen Provinzen und 1 französischen Überseegebiet.

Als beste Reisezeit gilt der Juni (Rhododendron- und Berglorbeerblühte) und der Oktober (Indian Summer). Dann ist das Wandern auf dem 3.440 km langen Appalachen Trail, der die ganze Bergkette durchzieht, am schönsten und sind die Zecken, Mücken und schwarzen Fliegen vielleicht nicht so aktiv. Es ist empfehlenswert, sich aber 4 bis 6 Monate Zeit für die 3.440 km Wanderstrecke zu nehmen.

Oder, unser Vorschlag, besuchen Sie unser Doppelkonzert am 18. November in der Abtsberghalle. Dort können Sie all das in gut 7 Minuten erleben!

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Herzliche Einladung zum Doppelkonzert am Samstag, 18. November

Noch 4 Wochen bleiben den Dirigenten, um die Musikerinnen und Musiker des Hochschulorchesters Offenburg und unserer Musikkapelle Zell-Weierbach für die Doppelkonzertpremiere intensiv und mit viel Dynamik vorzubereiten.

Sie werden zwei Dirigenten und drei Blasorchester erleben dürfen, weil das letzte Drittel des Doppelkonzerts durch beide Orchester gemeinsam bestritten werden wird.

Gerade das Hochschulorchester Offenburg steht vor großen Herausforderungen, da die Semester erst im Oktober starten und dann erst wieder die meisten „alten“, wie auch neue Studierende mit entsprechendem Hobby vor Ort sind. Für Dirigent Udo Sutter, ein Vollblutmusiker, der auch bei uns schon kräftig mitspielte, ist dies ja nichts Neues, dirigiert er das Hochschulorchester Offenburg seit 2014, der Gründung dieses besonderen Blasorchesters.

Und unseren  Dirigenten, Johannes Kurz, den kennen Sie sicherlich, ist er doch bereits seit 2011 unser Orchesterleiter mit stetem Streben nach noch mehr Qualität und Ausdruck bei unseren Konzerten.

Dieses Doppelkonzert wird also sehr interessant in Bezug zu den ausgewählten Musikstücken und wie unsere beiden Dirigenten, „ihre“ Stücke präsentieren werden.

Das Doppelkonzert ist am Samstag, 18. November, in der hiesigen Abtsberghalle um 19.30 Uhr. Der Ablauf wird ähnlich unseren Frühjahrskonzerten sein. Die Eintrittskarten gibt es zu 10 € (Vorverkauf 8 €) und für Schüler und Studierende jeweils zum halben Preis. Alle unter 18 Jahre haben bei uns traditionell freien Eintritt. Die Vorverkaufsstellen werden wir noch bekannt geben.

Selbstverständlich hat unser Gastorchester den Vortritt und wird den ersten Teil des Doppelkonzerts übernehmen. Eines ihrer Darbietungen ist das Oberstufenstück „Klang der Alpen“ von Kurt Gäble in 3 Sätzen: Impressionen – Traditionen – Visionen.

Die Alpen sind ein elementarer und auffallender Bestandteil Mitteleuropas. Komponist Kurt Gäble ließ sich durch das beeindruckende Naturschauspiel zu seinem Werk „Klang der Alpen“ inspirieren und hielt seine Eindrücke und Gefühle in den drei Sätzen „Impressionen – Traditionen – Visionen“ fest.

Die „Impressionen“ stehen am Anfang des Werkes und beginnen mit einem Motiv, das lebendig pulsierendes Wasser widerspiegelt, gespielt vom Holzregister (Flöten, Klarinetten und Saxofone). Dieses Wassermotiv ist fast durchlaufend im Hintergrund zu hören, ist Wasser doch die Basis für Leben und daher überall präsent. Eines der Hauptthemen der Komposition, das „Alpenmotiv“ wird bereits in Takt 5 vorgestellt und erklingt zunächst in den Hörnern und wird schließlich durch die Trompeten verstärkt. In Takt 17 folgt ein kurzes Innehalten, zunächst in den Blechbläsern, dann auch durch die Holzbläser. Die Zuhörer lassen die gewaltige und beeindruckende Atmosphäre der Alpen auf sich wirken. Dann erscheint wieder das Wasserthema und das Alpenmotiv dringt wieder ins Ohr. Schließlich öffnet sich der Blick für die Weite und Größe dieses Bergmassivs. Die Musik wird immer feiner und zarter im Klang. Jetzt ist der zweite Satz, die „Traditionen“ dran: Die Holzbläser erklingen und lassen eine bekannte Alpenmelodie ahnen. Die Alphörner, begleitet von den Kuhglocken, spielen hoch zu Berg ihre weichen Melodien und drunten im Tal da ertönt schließlich die Blaskapelle und schmettert ein alpenländisches Lied im Polka Schritt. – Kurt Gäble will mit diesem Satz aufzeigen, dass die traditionelle Volksmusik die verschiedenen Regionen des Alpenlandes miteinander verbindet. – Dann ein abrupter, überraschender Wechsel in Takt 142. Plötzlich wirken andere, neue Einflüsse auf den traditionellen Klang ein: der dritte Satz „Visionen“ hat begonnen. Alles wird schneller, kraftvoller, ungestümer. Die junge Generation besinnt sich auf die Wurzeln, sucht den Zugang zu den Traditionen – doch tut sie dies auf ihre eigene, moderne, frisch Art und Weise – voller Wertschätzung für die Vergangenheit und zugleich voller neuer Inspiration und Offenheit für die Zukunft. Gegen Schluss des Werkes erklingt nochmals das „Alpenmotiv“ – nun jedoch in einer variierten Form, die alte und neue Klänge verbindet. „Klang der Alpen“ findet ein strahlendes Ende – geeint in Traditionen und Visionen.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Großartiger Respekt: Hannah als Dirigentin beim Ortenauer Weinfest

Aber der Zeitenfolge nach: Mitte September hatten der Vorsitzende des Musikvereins Zell-Weierbach, Ralf Vollmer und Musikervorstand, Philipp Groß, zu einem Kameradschaftswochenende und Musik eingeladen. Begonnen hatte das Ganze mit einer „saftigen“ Probe, denn es wurde Zeit, für das Doppelkonzert mit dem Hochschulorchester Offenburg (HSO) in der Abtsberghalle am Samstag, 18. November, durchzustarten.

In dieser zweiten Musikprobe nach den Musikerferien stand nochmals das „Erinnern“ an die bereits vor den Ferien einstudierten Stücke unseres Parts am gemeinsamen Doppelkonzert an und natürlich nutzte unser Dirigent, Johannes Kurz, die gute Stimmung, an diesen Konzertstücken seinen „Feinschliff“ zu vertiefen. Geschafft, aber gut gelaunt, setzten sich alle an eine lange Tafel im Proberaum und vesperten gemeinsam ehe danach Getränke im Vordergrund gestanden hatten.

Am Samstagmorgen trafen sich dann alle, die Zeit hatten, zum Weißwurstfrühstück, um genügend „Reserven“ zu tanken für die lange Wanderung zum Brandeck-Lindle, wo das Abendessen und ein gemütliches Beisammensein lockten. Die „Wegzehrung“ in fester und flüssiger Form wurde noch schnell in die vielen Rucksäcke verteilt und los gings.

Nach dem steilen Anstieg zum Wetterfähnle rief Philipp zum ersten Boxenstopp, um über die Kehlen die erhitzten Leiber abzukühlen und Energie zu tanken. Dann wanderte die ganze Schar hoch zum Wald und bequemen Schrittes weiter zur Wolfsgrube, der nächsten Nachtankstation. Dort trafen wir, zu seinem Erstaunen, auch unseren ehemaligen Vorsitzenden und weit bekannten Musiker, Josef Acker, und seine Elfriede.

Mit oder ohne Umweg zum Zeller Brunnen? – Ohne, wenn’s auch für die Älteren etwas anstrengend sei, war die Wahl. Dort am erfrischenden Brunnenwasser, das auch der Kühlung der Getränke diente, gab’s eine längere Rast, ehe der Anstieg zum Absaloms Grab, wo viele Steine landeten, und zum Brandeckturm anstand. Den „Gipfelsturm“ belohnten wir uns zunächst mit einem „zum Wohl“, um dann den Turmaufstieg anzutreten. Die Musikerjugend erklomm zum Teil mehrmals die 118 Stufen zum 23 Meter hohen Turmtableau.

Unseren zweitältesten Musiker, Wilfried, mit seinen 73 Lenzen, hielten dann keine zehn Ochsen mehr vom Ansturm auf das Brandeck-Lindle ab – die Sehnsucht auf ein Weizen war mittlerweile übermächtig geworden. Alle anderen gönnten sich nach dem Abstieg am Fritscheneck noch eine Runde.

Kurz nach uns waren auch die weiteren Musiker(-innen) mit Adolfs Taxis am Brandeck-Lindle angekommen. Mit der Begrüßung verband dann Ralf Vollmer, unser Vorsitzender, herzliche Geburtstagsgrüße an die Zwillinge Melissa und Nadine. Später feierten die Nimmermüden noch im Probelokal eine Zeit lang weiter, denn sie wussten es!

In erstaunlich toller Frische und recht munter trafen wir uns zur immer vielbringenden Sonntagmorgenprobe, wo vor allem die Stücke des gemeinsamen Teils beider Orchester des Doppelkonzerts ausgeteilt und erstmals geübt wurden. Das klappte, so Dirigent Johannes Kurz, wohlklingend gut und lässt auf gute, konstruktive Proben mit dem HSO, die nächsten Dienstag beginnen werden, schließen.

„Respekt!“, das haben viele ihrer Musikkameraden am vergangenen Sonntag nach dem Unterhaltungskonzert auf dem Ortenauer Weinfest zu Hannah Blattner anerkennend gesagt. Und die Hochachtung hat sie sich auch wirklich verdient als unsere Dirigentin des Tages mit nur einer Anspielprobe am letzten Freitag. Johannes Kurz, unser Dirigent, spielte etwa gleichzeitig in einem Profiorchester ein Konzert, das ihm sehr wichtig war.

Hannah meisterte die Klippen in einigen Musikstücken super und hielt immer das Orchester gut zusammen als wäre es nicht das erste Mal für sie, ein ganzes Konzert zu leiten. Super, Hannah, und ein großes Dankeschön an dich!!

Auch für Ralf Vollmer war es erstmalig, auf dem Ortenauer Weinfest unsere Stücke und noch mehr anzusagen. Besonders bedankte er sich dabei bei der Weinmanufaktur Gengenbach·Offenburg für die 12 Flaschen Wein für unseren Auftritt und natürlich auch bei Hannah für ihr gutes Dirigat. Ja, auch Ralf hat den Sprung ins kalte Wasser gewonnen – Gratulation.

Von den 12 Flaschen Wein war nach dem Auftritt noch übrig. Der schmeckte auch noch gut beim Zuhören der Windschläger Musikkolleginnen und –kollegen, die zu ihrem Bedauern leider keine Winzergenossenschaft Windschläg als Spender kühlen Weines hatten.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach