In diesem Jahr dürfen wir uns wieder auf runde Geburtstage freuen, denn verdiente Musikrentner sind geworden oder werden noch 80 Jahre jung.

Am 26. Januar ist es Gustl Litterst gewesen, der den Reigen der Musikvereinsjubilare eröffnet hat. Wer kennt ihn nicht, „unseren Gustl“. Er hat sich das Schlagzeugspielen selbst angeeignet und meist nach Gefühl, Gehör und Vorgaben des Dirigenten in unserer Musikapelle, der damaligen Trachtenkapelle Zell-Weierbach, gespielt. Noten sind bei ihm eher Nebensache gewesen. Und wie er sein Schlagzeug im Griff gehabt hat – Polkas oder Marsch – seine mitreißenden Wirbel magisch, seine akzentuierte und pointierte Begleitung an der kleinen Trommel haben die Zuhörer zum Mitklatschen animiert. Ob Konzert- oder Big Band-Stil, Gustl und sein Kompagnon Hubert, die beiden haben bei uns da hinten den Laden geschmissen und das Publikum hörbar und sehbar begeistert. Wie mitreißend ist es gewesen, wenn Gustl mit dem Spiel auf der kleinen Trommel die Dampflokomotive anfahren und die Schwarzwaldbahn hinauffahren gelassen hat – genial. Gustl ist immer ein leutseliger, die Kameradschaft liebender Mitmusiker gewesen. Ihm und der Familie zu Ehren haben wir ihm in unserem Probelokal ein Ständchen gespielt. Johannes Kurz, unser Dirigent, hat ihm dazu Trommelstöcke und die kleine Trommel gebracht. Bei den so oft miteinander gespielten Schwarzwaldmusikantenmarsch und Schwarzwaldmarie sind bei ihm wieder Erinnerungen an die alten Zeiten wach geworden, das haben alle gespürt und hörbar vernommen. Ja. Ein Musikerherz hört nicht auf zu schlagen. Wir haben uns alle über Gustls Trommeleinlagen gefreut und es hat uns an so viele gemeinsame Auftritte erinnert.

Auch Alois Geiler, der am 8. Februar sein Wiegenfest gefeiert hat, hat sich durch sehr vielseitige Aktivitäten um den Musikverein Zell-Weierbach verdient gemacht, sei es als Vereinsdiener in der Jugend, als 1. und 2. Vorsitzender, als Dirigent und Vizedirigent wie auch als Musiker, Solist, Komponist und Ausbilder. Das ist nicht wenig Zeit in all den Jahren seit seinem 10. Lebensjahr. Und für uns alle ganz wichtig in seinen Jahren als Musikkamerad – sein vorbildlicher Kameradschaftsgeist im Tun und Geben. Gerne sind die Musiker auch nach der Probe bzw. der „Nachprobe“ noch zu Alois heimgegangen, um die würzige Schwarzwurst und den rauchig riechenden Speck vom „Röhrli“ – feinst geschnitten vom Gastgeber, zusammen mit „Burebrot“ vom „See-Beck“ zu verkosten und manch ein gutes Tröpfchen und Bier ist dabei unter die Räder gekommen. An dieser Stelle wollen wir auch Rosalinde, seiner Frau, ein herzliches Dankeschön sagen für das großartige Verständnis und die Unterstützung, denn Alois Geiler hat neben seinem Beruf und bei uns noch weitere Hobbies als Musiker gehabt. Die ganze Musikkapelle Zell-Weierbach hat auch ihn und seine Gäste mit einem Ständchen vor dem Risto­rante Donna Selvatica (Gasthaus Laube) von Herzen geehrt – eine großartige Überraschung für Alois, denn alle haben zuvor dicht gehalten!

Wie toll ist es, unseren Musikkameraden in Rente gratulieren zu dürfen und zu sehen, wie sie selbst im hohen Alter mit der Musik und durch die Musik glücklich sind. Da bleibt für uns alle nur eins – nachmachen und glücklich und heiter älter werden!

Und hier noch eine Vorabinformation: Das Jugendteam des Musikvereins Zell-Weierbach lädt alle Eltern mit ihren Kindern und Jugendlichen zum Jugendwerbetag für ein Instrument aus dem Orchester wie auch für die Blockflöte herzlich in die Weingartenschule auf Samstag, den 3. März ein. Näheres kommt noch.

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