Und jetzt steht sie am Rathausplatz, die neue, einfache Festbühne

Im Protokoll der Vorstandssitzung vom 25.07.2018 steht: „Die provisorische Lösung der Musikbühne in diesem Jahr wird aufgegriffen und soll seitens des Musikvereins Zell-Weierbach zu einer endgültigen Lösung führen. Wir wollen der Ortsverwaltung eine neue Lösungsvariante für die Festbühne vorschlagen, die im Rahmen des kommunalen Budgets von 7.500 € liegen soll.“

Gesagt – gedacht: Viele Details wurden da in der Sitzung besprochen und entworfen anhand auch des Know-hows von Hermann Siefert und festgehalten. Der Grünstreifen am Ende des alten Schulhofs soll nunmehr mit Balken, die auf eingelassene Bodenhülsen gelegt werden, überbrückt werden. Die bisher verwendeten Bühnendielen sollten weiterhin dienen und ein höheres Festzelt als bisher mit den Maßen 8 m x 8 m sollte, ebenfalls auf Bodenhülsen gestellt, die Festbühne überdachen. Hermann Siefert haben die Sitzungsteilnehmer gebeten, dazu Pläne und eine Kostenaufstellung auf Papier zu bringen. Im Oktober desselben Jahres wurde nochmals eingehend über die Art des Aufbaus der Bühne beraten und die Anforderungen an das Zelt genauer definiert.

In der Dezembersitzung 2018 stellte man trocken fest: „Die Problematik des Standortes des neuen Feuerwehrhauses ist nach wie vor noch nicht gelöst. Der Ortschaftsrat von Zell-Weierbach sieht den jetzigen Standort nicht als Lösung des Problems an, da dann Zell-Weierbach den traditionellen Festplatz verliert und kein anderer geeigneter Platz im Ort vorhanden ist.“ Und weiter: „Wenn auf dem Festplatz für die Feuerwehr Parkplätze eingezeichnet werden, entfällt ab diesem Zeitpunkt dieser Platz als Festplatz für die Vereine, weil die Parkplätze jederzeit frei sein müssen. Das bedeutet, es müssen ca. 6 Vereinsfeste in Zell-Weierbach im Jahr entfallen.“

Im April 2019 regte unser Gesamtvorstandsmitglied Elisabeth Abele an, einen Protestbrief „Dorfplatz muss erhalten bleiben!“ zu fertigen. Am 22. Juli 2019 wurde in der Vorstandssitzung zur Kenntnis genommen, dass die Standortfrage des neuen Feuerwehrhauses geklärt scheint – nämlich auf dem ehemaligen Volksbankgelände. Die Erstellung der Festbühne soll nun wieder Fahrt aufnehmen und die Durchführung in 2020 erfolgen. Im Herbst 2019 war die Standortfrage der Freiwilligen Feuerwehr Zell-Weierbach/Fessenbach schlussendlich offiziell entschieden mit der Auflage, ein Nutzungskonzept von öffentlichen Flächen und Gebäuden in Zell-Weierbach zu erstellen.

Das bremste nochmals unsere Aktivitäten für die nächste Zeit aus. Unser Ziel war, beim Weinfest rund ums Rathaus 2020 die neue Festbühne präsentieren zu können.

In der Jahreshauptversammlung 2020 versicherte Ortsvorsteher Willi Wunsch, dass die Mittel für die Festbühne bereit stünden – „mit Volldampf voraus!“, meinte er noch. In der Februarsitzung wurde die Überprüfung der Pläne, Kosten und Vorgehensweise beschlossen.

Ja, und dann kam der 1. Lock down wegen Covit-19. Am 14. März 2020 war unser letzter Probetag für eine längere Zeit und die Sitzungen konnten nur noch virtuell durchgeführt werden.

Im April bestätigte Herbert Lenz, unser Vorsitzender, die Pläne und Kostenannahmen und, dass die Anfertigung der Teile kurzfristig durch Fa. Kälble erledigt werden könnte. Aber wem nützt das, wenn das Gebot der Stunde das Nicht-Treffen war!

Nach den Sommerferien und dem Datschkuchen zum Mitnämme im September 2020 ging es nach einem Vor-Ort-Termin an die ersten Arbeiten. Die Gemeindearbeiter entfernten das Grünzeug und einen Baumstumpf im Bühnenbereich. Und wir montierten die alten Bühnenvorrichtungen ab. Im Oktober sind die Bohrpfahlpunkte zur Orientierung für die Fa. Kälble markiert worden. Aufgrund der Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Wirtschaft kam es nun zu Lieferschwierigkeiten für die Holzteile.

Im Dezember 2020 war es dann schließlich so weit. Die Bodenhülsenstandorte der Festbühne hat Fa. Kälble ausgemessen und die Bodenhülsen eingebracht. Und bald darauf stand die neue Festbühne an Ort und Stelle. Viele haben sich verwundert die Augen gerieben und die neue Bühne war auch schon Thema in einer Ortschaftsratssitzung, weil dieses Thema den Ratsmitgliedern nicht mehr präsent war.

Nein, weder der Musikverein Zell-Weierbach noch ein anderer Zell-Weierbacher Verein will in diesem 2. Corona Lock down ein Fest veranstalten. Die Festbühne steht immer noch, weil wir möglichst den Zeltaufbau ausprobieren wollen und dazu die Bühne etwas mehr vom Geländer an der Straße wegrücken müssen.

Beim Zeltaufbau und wieder Abbau wie auch beim Abbau der Festbühne sollen mehrere Vorstandsmitglieder und Musiker mithelfen und eingewiesen werden. Das ist aber derzeit kaum durchführbar.

Hoffen wir, dass wir alle doch lieber eher als nicht die neue Festbühne mit einem oder bei einem Fest einweihen dürfen.

Natürlich ist diese neue, leichter und mit weniger Muskelkraft aufzubauende, Festbühne eine Bühne der Gemeinde und für alle Vereine, die auf dem Rathausplatz ein Fest ausrichten und nicht des Musikvereins Zell-Weierbach.

Wir danken ganz herzlich der Ortsverwaltung Zell-Weierbach für die Bereitstellung der Finanzmittel und die Unterstützung, der Fa. Kälble mit Elisabeth Abele für die Beratung, Planung und Ausführung der Festbühne, Hermann Siefert für die Planung und die vereinsseitige Bauleitung, Andreas Königer für die vielen Ideen und Umsetzungsvorschläge, unserem Vorsitzenden Herbert Lenz für die Koordination zwischen den Parteien und allen weiteren, die zum Gelingen beigetragen haben.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Die neue Festbühne auf dem dörflichen Festplatz – so schnell ging’s doch nicht

Im Oktober 2014 hat die Vorstandschaft des Musikvereins Zell-Weierbach, wie letztes Mal berichtet, verschiedene Entwürfe einer Festbühne zusammengetragen. Gleich im Januar 2015 ist das Thema wieder angesprochen worden. Mittlerweile haben sich Elisabeth Abele und Hermann Siefert getroffen und ausführbare Lösungen ausgewählt. Ihre Favoriten wurden die Holzkonstruktionen mit Satteldach, verkürztem Satteldach und Pultdach als Überdachung der neuen Festbühne. Ihren Überlegungen zufolge wollten sie dazu Balken von der alten Bühne und aus Hausabbrüchen verwenden, um den Charakter der Festbühne in die Umgebung einzupassen.

Hermann Siefert zeichnete Entwürfe zu den Vorschlägen. Allen war klar, dass bei dieser Bauausführung erhebliche Eigenleistungen aufkommen werden, die der Musikverein alleine nicht stemmen konnte neben den Musikproben, Auftritten und der Organisation und Durchführung ihrer Festivitäten.

Im Mai 2016 informierte Ortsvorsteher Willi Wunsch den Musikvereinsvorsitzenden, dass nachträglich 7.000 Euro in den laufenden Haushalt eingestellt worden sind und die Sache weitergehen könne. Somit wurden die beiden Spezialisten beauftragt, die Entwurfspläne und Kostenvoranschläge nochmals zu überarbeiten, damit in der Juni-Sitzung darüber beraten werden kann. In der Vereinsvorständebesprechung im Mai 2016 wurde von uns das Konzept der Festbühne vorgestellt, aber nur die Guggemusik Schrottpäperer waren gleich dabei. Ortsvorsteher Willi Wunsch beauftragte nunmehr den Musikverein Zell-Weierbach, das Festbühnenkonzept weiter auszuarbeiten und in der nächsten Vereinsvorständebesprechung die Überlegungen vorzustellen.

Nach der Kosten-/Nutzenbetrachtung blieb schlussendlich von den 3 Vorschlägen nur das Pultdachzelt mit Bühne übrig. Denn es hat den Vorteil, dass es gegebenenfalls auch an anderer Stelle aufgebaut werden könnte.

Immer wieder wurde in Sitzungen an der Festbühne weitergetüftelt. Am 29. Mai 2017 stellte Hermann Siefert den Plan und Details der Festbühne in der Vereinsvorständebesprechung vor – mit dem gleichen Widerhall wie 2016. Darauf wurde in der nächsten Vorstandssitzung beschlossen, alle Vereins- und Vereinigungsvorstände anzuschreiben, um herauszufinden, wer bei der neuen Festbühne mitmachen wolle. Gesagt, getan. 21 Vereine und Vereinigungen von Zell-Weierbach sind im April 2017 diesbezüglich angeschrieben worden. Der Akkordeonspielring Zell-Weierbach/Rammersweier war es, der dabei sein Interesse an der Festbühne zusätzlich bekundete.

Aber nun kamen städtische Überlegungen bezüglich des Standortes der Freiwilligen Feuerwehr Zell-Weierbach und Fessenbach ins Spiel. Lange wurde der bisherige Standort am Rathaus auch als sehr wahrscheinlicher neuer Standort ausgegeben. Im Januar 2018 hat das städtische Bauamt vor Ort nach möglichen Parkplätzen für die Feuerwehr im Einsatzfalle umgesehen und dafür den alten Schulhof als Parkmöglichkeit ins Auge gefasst.

Für die Verantwortlichen des Musikvereins Zell-Weierbach war spätestens jetzt klar, wir ziehen zunächst einmal die Reißleine. So lange der neue Standort der Feuerwehr nicht festgezurrt ist, werden wir das Projekt „Festbühne“ ruhen lassen.

Zum Aufbau der alten Bühne beim Weinfest rund ums Rathaus im Juli 2018 wurde nicht aufgerufen, vielmehr eine provisorische Bühne mit wenigen, leichten Balken der alten Bühne und dem alten Bühnenboden zusammengebaut. Mit einem eigens beschafften großen Festzelt (8m x 8m) wurde ein Sonnen- und Regenschutz geschaffen. Musiker aus Gastkapellen gaben uns aber zu verstehen, dass das Bühnenzelt zu nieder sei für Musikkapellen. Aber immerhin, wir brauchten unser Kreuz nicht mehr verrenken, wir hatten zumindest ein Provisorium.

In der nächsten Vorstandssitzung bei der Rückschau auf das Weinfest rund ums Rathaus stellten wir uns die Frage: „Warum wollen wir eine doch komplizierte Festbühne bauen, wenn es auch einfacher gehen könnte?“

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Die neue Festbühne auf dem alten Schulhof – wie kam es dazu?

Beim Auf- wie auch beim Abbau der alten großen Festbühne auf dem Schulhof der alten Schule von Zell-Weierbach wurde schon immer Unmut geäußert über die schweren starken Balken, die nicht ungefährliche Montage des Bühnendaches sowie das Hochziehen und Aufbringen der großen Stahlmatten auf dem Dachgerüst und über das Hochhieven (erst später mit Hilfe des Vorderladers eines Traktors) und das Auslegen der riesigen, super schweren Zeltplane auf den Stahlmatten.

Das war mit den Jahren auch der Grund, weshalb eigentlich nur noch der Musikverein Zell-Weierbach dieses Unikum wegen der Musikkapellen und des Tanzabends auf ihren Weinfesten rund ums Rathaus benutzte. Und in diesen Jahren sind auch die Musiker nicht jünger geworden. Immer mehr lehnten die Mithilfe wegen Rücke- Bandscheiben- und anderen gesundheitlichen Problemen ab.

Der Wunsch bzw. die Forderung nach einer leicht aufzubauenden Festbühne wurde dementsprechend von Jahr zu Jahr lauter. Der Musikverein Zell-Weierbach braucht eine Festbühne, damit die Musikkapellen einen ebenen, überdachten, schwingungsarmen Boden haben, um bei allen Wettern aufspielen zu können. Das war der einstimmige Tenor sowohl seitens der Vorstandschaft wie auch unter den Musikern und Festhelfern.

Somit setzte der Vorsitzende des Musikvereins Zell-Weierbach, Herbert Lenz, im Herbst 2013 den Punkt „Wie kann das Problem der unhandlichen, in die Jahre gekommene Festbühne von und für Zell-Weierbach besser gelöst werden?“ Im damaligen Sitzungsprotokoll wird wohl gestanden haben, dass die Festbühne von der Ortsverwaltung Zell-Weierbach für alle Vereine beschafft worden ist, die auf dem alten Schulhof neben dem Rathaus ein Fest veranstalten wollen. Der Musikverein Zell-Weierbach ist daher einer von vielen möglichen Nutzern. Die Sitzungsteilnehmer haben wohl beschlossen, ein Schreiben an Ortsvorsteher Willi Wunsch zu richten, das das Dilemma mit der Festbühne beschreiben solle, verbunden mit der Bitte um Abhilfe.

Im ersten Protokoll des in der Jahreshauptversammlung 2014 neu gewählten Schriftführers Georg Königer steht, dass dieses Schreiben vom 1. Vorsitzenden, Herbert Lenz, in der „Generalversammlung“ an Ortsvorsteher Willi Wunsch überreicht worden sei. Willi Wunsch gab einige Tage später den Ball an den Musikverein zurück und bat darum, der Musikverein Zell-Weierbach als Hauptnutzer der Festbühne möge, stellvertretend für alle Vereine im Ort, sich der Sache zusammen mit Elisabeth Abele, Inhaberin der Fa. Kälble, Zimmerei und Holzbau GmbH und Stadträtin, annehmen. Die Ortsverwaltung wird die Kosten dafür in den Haushalt einstellen lassen.

Der Stein kam nun ins Rollen. Schon bald war klar, mit der alten Festbühne ist kein Staat mehr zu machen – eine neue Lösung muss her!

Gut, dass wir Hermann Siefert als 3. Vorstand in unseren Reihen hatten und haben. Er kennt sich im technischen Zeichnen, Konstruieren und in der Statik sehr gut aus und hatte auch den notwendigen Zugang zur Technik. Die Köpfe liefen heiß, Vorstellungen über die neue Festbühne wurden geschmiedet, besprochen, Bedenken aus dem Weg geräumt oder deswegen in die Tonne geklopft.

Aus dem Protokoll über die eigens für diesen Tagesordnungspunkt anberaumte Vorstandssitzung im Oktober 2014 ist zu ersehen, dass Alternativen für den Bühnenplatz gesucht worden sind – letztlich war der angestammte Bühnenplatz am Schluss nur noch übrig. Die neuen Bühnenmaße sollten in etwa den alten entsprechen (8 m x 6 m) und selbstverständlich werden auch Eigenleistungen erbracht werden müssen.

Erste Varianten wurden nun in der Sitzung entworfen und festgehalten, z. B. ein großes Festzelt, massiv auf ebenem festen Boden, ein abbaubares hohes Zelt, ein an einem Pylon aufgehängtes Zeltdach, ein Holzgerüst mit Giebeldach parallel zur Rathausgasse mit alten Balken auf den Sichtseiten zum Festplatz hin oder auch als Holzgerüst mit nach hinten abfallendem Pultdach. Auch an ein dauerhaft angebrachtes, rustikales hölzernes Sicherheitsgeländer zur Straße und Abgrund hin wurde gedacht. Auf jeden Fall sollte die Holzkonstruktion in Leichtbauweise hergestellt werden.

Aber bis zur vor einigen Tagen aufgebauten Festbühne war es noch ein langer Weg!

Ihr Musikverein Zell-Weierbach