Das mit unserem Adventskonzert wird`s wohl nichts

Die Ministerpräsidenten haben sich am Mittwoch mit der Bundeskanzlerin virtuell getroffen und sich über die Corona Schutzmaßnahmen ausgetauscht und die Lebensweise der Bevölkerung in nächster Zeit festgeschrieben. Im Vorfeld ist ja bereits einiges „durchgesickert“, weil dieses Mal ein koordiniertes, abgesprochenes und weit gehend abgestimmtes Vorgehen ein gutes Bild der politisch Verantwortlichen aufzeigen soll.

Wir vom Musikverein Zell-Weierbach werden diese Corona Vorgaben in der Sitzung am Donnerstag dieser Woche bedacht haben (die Sitzung ist ja erst nach Redaktionsschluss für diese Woche) und werden wohl zum sehr bedauerlichen Beschluss gekommen sein, ein konzertantes Auftreten dem nächsten Jahr zu überschreiben. Wenn wir auch schon so viel dafür geübt haben und vieles sich schon gut angefühlt hat – es ist ein frohsinniger Trost, dass wir trotz des langen Lockdowns immer noch gerne und mit Freude gemeinsam Musik machen können.

Es gilt: Wir wollen doch alle aufeinander Acht geben und uns gegenseitig schützen. Dies gibt Hoffnung, in gewissem Maße Weihnachten im Familienkreis feiern zu können und zu dürfen. Dieses Weihnachtsfest ist es wirklich Wert, davor Einschränkungen im Alltagsumgang miteinander und füreinander gerne in Kauf zu nehmen und zu beachten.

Und es gibt ja mittlerweile etwas Licht in diesem Corona Tunnel. Impfstoffe werden angekündigt, Impfzentren sind im Aufbau und dort wird auch dann vorweg fleißig geübt, damit es, wenn es dann so weit ist, die „Kinderkrankheiten“ ausgemerzt sein werden. „Ein gutes, gesundes Neues Jahr!“ zu Silvester wird dieses Mal wohl etwas anders klingen als noch vor einem Jahr und einen bedeutend höheren Wunschgehalt innehaben.

Auch wir vom Musikverein Zell-Weierbach sind tief traurig und bestürzt über das Ableben von Richard Basler anfangs dieses Monats. Wie viele im Ort, können auch wir es noch nicht richtig begreifen. Richard Basler kennen wir als ein Bürger mit viel Nächstenliebe, Bürgersinn und Bürgerverantwortung. Ob bei der Freiwilligen Feuerwehr Zell-Weierbach, wo er sich unermüdlich um seine Alterskameraden sorgte, organisierte und abholte oder im kirchlichen wie auch politischen Bereich. Er war dabei, wenn es um das Besuchen der Zell-Weierbacher in Altenheimen ging oder wenn es Zell-Weierbach betraf. Für uns im Musikverein Zell-Weierbach war er ein großer Unterstützer in Sache mobile Spülmaschinenstation. Was hat er uns da alles an Arbeit in der Abspülküche erspart. Wir danken ihm von ganzem Herzen dafür. Und, das ist uns auch ganz wichtig, er und seine Familie nahmen sich die Zeit, unsere Feste zu besuchen und in geselliger Runde die Gemeinschaft zu genießen und zu erleben.

Wir wünschen Anneliese und Simone Basler und allen, die um Richard Basler trauern, ganz viel Kraft, Trost und ein erfüllendes Gefühl im Rückblich auf viele gemeinsame Jahre, Tage oder Stunden.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Benoit und Linus haben die erste Etappe geschafft!

Letzten Samstag war es so weit. Punkt 12 Uhr schaltete Axel Siefert den PC auf den Blasmusikverband Ortenau auf und ist, zusammen mit seinem Sohn Linus und dem Ausbildungskameraden Benoit, vom Prüfungskomitee des Blasmusikverbandes Ortenau herzlich begrüßt worden. Die beiden Jungmusiker sind von der Juri zur praktischen Prüfung für das Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze, kurz JMLA in Bronze, per Bildschirm willkommen geheißen worden.

Die bisherigen Träger von solchen Leistungsabzeichen in Bronze, Silber oder Gold werden sich wohl wundern, haben sie doch zu einem Prüfungsort im Ortenaukreis anreisen müssen und haben vielleicht leicht oder sehr nervös darauf warten müssen, endlich an der Reihe zu sein.

Corona Zeiten haben diesbezüglich auch im Blasmusikverband Ortenau die digitale Zeit ins Leben gerufen – zumindest für die praktische Prüfung des Könnens der Jungmusiker. „Die Prüfung in Theorie“, so erzählt Axel Siefert, „wird auch weiterhin an einem zentral gelegenen Ort durchgeführt und läuft als schriftliche, mündliche sowie als Gehörprüfung ab. Da ist tatsächlich noch Aug in Aug und Ohr in Ohr sehr wichtig, um genau hinhören und beurteilen zu können. Der Termin für diese Prüfung ist wieder offen und sollte ursprünglich auch im November sein. Jetzt hängt es vom weiteren Verlauf der Corona Pandemie ab.“

Bestimmt können Sie sich vorstellen, dass bis zum Zeitpunkt 12 Uhr am letzten Samstag im Vorfeld hat viel gelaufen sein müssen: Vor genau 3 Jahren haben Benoit und Linus mit dem Instrumentalunterricht an der Trompete bei der Musikschule Offenburg begonnen. Gleichzeitig ist auch die erste Bläserklasse des Musikvereins Zell-Weierbach gestartet, in die alle Instrumentalschüler, die zu diesem Zeitpunkt mit einem Blasinstrument bei uns begonnen haben, integriert worden sind. Zuvor sind die beiden Jungs, wie eigentlich alle unsere Musikschüler, bereits einige Jahre bei Dagmar Reister in den Blockflötenunterricht gegangen. Nach den ersten beiden Ausbildungsjahren an der Trompete haben Linus und Benoit zusammen mit ihrem Ausbildungsjahrgang das Jugendorchester SoundFabrik des Musikvereins Zell-Weierbach unter Leitung von Johannes Kurz aus der Taufe gehoben. Natürlich gehen die beiden weiterhin zur Musikschule Offenburg und üben fleißig.

Mittlerweile haben die beiden neben dem Regelunterricht montags auch noch 45 Minuten Musiktheorie und musikalisches Vor- und Zusammenspiel mit dem Musikschullehrer und Dirigenten Bernhard Münchbach, uns allseits bekannt vom Musikverein Fessenbach, wo er viele Jahre gewirkt hatte. „Dieser ‚Wahlunterricht‘“, so erklärt Axel Siefert, „dient zur Vorbereitung auf die Prüfung zu den einzelnen Jungmusikerleistungsabzeichen.“

Benoit und Linus haben viel Spaß und Freude am „Trompeten“. Sie haben sich auch viele Theoriekenntnisse wie Tonleitern und die chromatische Tonleiter aufsagen, Notenwerte usw. angeeignet. So reiften bei den beiden Jungmusikern die Idee und der Mut heran, sich der Prüfung zum Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze stellen zu wollen. Nach den Sommerferien setzten sie sich auf den Hosenboden, lernten und spielten zusammen mit Bernhard Münchbach die Tonleitern und übten 4 Lieder, die ihr Lehrer aus dem Repertoire für das Bronzeabzeichen ausgewählt hatte. Natürlich hat er diese auf die musikalische Vorliebe der beiden abgestimmt gehabt.

Schon sehr früh haben Linus und Benoit „ihr“ Lieblingslied aus den 4 Stücken auserkoren gehabt und permanent geübt. Wen wundert’s, dass die beiden Freunde zufällig den gleichen Song für sich auswählten, den es als persönliches Stück bei der Prüfung vorzutragen gelten wird. Aber auch die anderen 3 Vortragsstücke durften sie nicht vernachlässigen, denn eines davon, das die Juri bestimmen wird, würde ihr Pflichtstück in der Prüfung sein!

Die Anspannung und das Lampenfieber stiegen je näher der Termin rückte. Aber beide wahrten Coolness und trafen sich am letzten Samstagmorgen, um nochmals alle Stücke wie auch die Tonleitern zu üben. Axel Siefert, der bei uns die 1. Trompete und das 1. Flügelhorn spielt, gab natürlich noch einige Tipps und dann war es auch schon ganz gleich 12 Uhr.

Linus und Benoit dürfen sich jeder eine Tonleiter aussuchen, die sie vorspielen wollten. Danach gab die Juri jedem noch eine weitere Tonleiter vor. Die chromatische Tonleiter musste jeder auch zum Besten geben. Schließlich durfte jeder sein Lieblingslied vortragen, ehe dann jeder noch mit einem Pflichtstück glänzen konnte. Die Juri war mit den vorgespielten Aufgaben sehr zufrieden. „Die beiden haben sich sehr gut angestellt“, resümierte ein stolzer Vater nach der aufregenden Prüfungsphase.

Linus und Benoit macht es viel Spaß auf der Musikschule Offenburg und natürlich auch im Zell-Weierbacher Jugendorchester SoundFabrik, wenn die Leiterin manchmal auch streng ist. Aber das muss halt hin und wieder so sein, denn schon ein altes Sprichwort sagt: „Es ist leichter, ein Sack voller Flöhe zu hüten als …“

Ihr Musikverein Zell-Weierbach

Unser Adventskonzert – die Hoffnung stirbt zuletzt

„Die Probe gestern Abend lief sehr gut. Alle haben sich wirklich konzentriert. Die Stücke sind daheim geübt worden. Es hat mir viel Spaß bereitet, die Musikprobe. Zu schade, dass wir abermals wegen Corona für den Monat November die Proben absagen müssen“, stellte Dirigent Johannes Kurz in der Gesamtvorstandssitzung des Musikvereins ein Tag nach der Musikprobe etwas traurig gestimmt fest.

Aber wer Johannes Kurz kennt, weiß, dass er nicht so schnell aufgibt. Zusammen mit Hannah Blattner, Vizedirigentin, hat er da schon, unter Beachtung der aktuellen Corona Verordnung des Landes, bereits einen Plan B besprochen gehabt.

Sollte der Abschlusstermin 30.11.2020 für den Lock-down „light“ bestehen bleiben (die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten wollen sich am 16.11.2020 treffen), wäre die Chance gegeben, innerhalb einer Woche ein Adventskonzert „light“ auf Grundlage des bisher geprobten Programms zusammen zu bauen. Und dieses Programm würden wir Ihnen, wie geplant, am 6. Dezember dieses Jahres in der Abtsberghalle unter den dann aktuellen Corona Vorgaben präsentieren wollen.

Uns ist bewusst, dass die Besucherzahl auch nach dem November begrenzt sein wird. Uns kommt es aber dabei nicht auf eine hohe Konzertbesucherzahl an sondern wir wollen Ihnen, wie beim Sommerkonzert auf dem alten Schulhof, wieder eine gewisse Zeit zusammen mit anderen Musikbegeisterten anbieten – natürlich mit Abstand und Mund- und Nasenschutz. Wir alle wollen durch unser Musizieren begeisterten Musikfreunden eine kleine Auszeit von der kleinen Welt der Wohnung schenken und Ihnen wie auch uns Gelegenheit geben zu einem gemeinsamen Zusammensein in der Zeit des Advents, der innigen Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten.

Gerade in der Adventszeit ist uns doch das gemeinschaftliche Leben, aneinander denken und füreinander in Liebe da sein so wichtig – sonst bräuchte es Land auf Land ab keine Weihnachtsmärkte und Glühwein. Dies werden wohl viele von uns dieses Jahr missen und sehnlichst erhoffen im nächsten Jahr.

Wie gesagt, die Hoffnung stirbt zuletzt – und das gilt auch für unser Adventskonzert am Nikolaustag dieses Jahres.

Ihr Musikverein Zell-Weierbach