Die Musikkapelle Zell-Weierbach gestaltet den Sonntagsgottesdienst am 11.11

Zum Gedenken der Verstorbenen des Musikvereins Zell-Weierbach der letzten 12 Monate bereiten sich die Musikerinnen und Musiker auf die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes am Sonntag, 11. November intensiv vor. Der Gottesdienst beginnt um 9 Uhr.

Mit „Pavane“ von Moritz Landgraf von Hessen-Kassel (1572 – 1632) wird die heilige Messe eröffnet werden. Unser Flötenensemble wird zur Gabenbereitung ein Trio spielen. Ein ganz besonderes Stück wird es zur Kommunion sein: „Andante in C-Dur“ von Wolfgang Amadeus Mozart – die Soloflöte wird Hannah Blattner spielen. Zum Auszug wird „Marche de procession“ von Nicolaus Lemmens zu Gehör kommen; im Original ein leichtes Orgelstück, für Blasmusik arrangiert, wie auch die beiden anderen Stücke, von unserem Dirigenten Johannes Kurz. Zum Mitsingen haben wir hauptsächlich moderne Lieder aus dem Liedheft „Kreuzungen“ ausgewählt, das in der Weingartenkirche ausgelegt wird.

5 Urgesteine der Zeller Musik haben den 80. hinter sich gelassen

Am letzten Dienstag feierte Erich Schley im Drehersacker bei guter Gesundheit sein 80. Wiegenfest im Kreise seiner Familie und wie kann es anders sein bei runden Geburtstagen oder Jubiläen – natürlich mit der Musikkapelle Zell-Weierbach, wie es so Tradition ist. Eine große Schar der Zeller Musikerinnen und Musiker nahm sich die Zeit, um dem Jubilar ein Ständchen zu spielen. Der Platz vor seinem Eigenheim war durch fleißige Helfer gut ausgeleuchtet und so war es ein Leichtes, den Notenüberblick zu haben.

Mit dem Andulka-Marsch haben wir den Auftakt gemacht und das merkten gleich alle: das klingt gut und wird mit viel Spaß und Freude gespielt – das ist halt unsere Musik. Danach haben wir die geliebte Slavonicka Polka intoniert, die beim Trio die „alten“ Musikerhasen unter den Gästen im Trio zum Mitklatschen animierte. Nach dem Castaldo Marsch überbrachte Herbert Lenz, unser 1. Vorsitzende, die Grüße und Glückwünsche des Musikvereins Zell-Weierbach. Er ging in seiner Rede auch auf die Osterkonzerte mit Soli an der Querflöte ein und erzählte von „Die beiden kleinen Finken“, die im Osterkonzert 1978 an den Piccoli ihr bestes gaben – Erich Schley und Sabine Kopf, jetzt Meehan. Zu Ehren ihres Ausbilders und Kollegen hat sie sich eigens Zeit genommen, an diesem Abend mitzuspielen. In seiner Dankesrede betonte Erich Schley: „Macht so lange Musik wie ihr nur könnt. Das bringt Lebensfreude und hält gesund!“ Die Musiker dankten es ihm mit dem Marsch „Schwarzwaldmusikanten“ von Rolf Schneebiegl selig. Der war Chef der legendären Schwarzwaldmusikanten und spielte gerne bei uns mit, vertrat auch schon Mal Kurt Sauter als Dirigent und war ein gern gesehener Gast bei vielen unserer Osterkonzerte. Natürlich darf bei einem Ständchen nie die „Liebe, kleine Schwarzwaldmarie“ fehlen. Angeregt vom Singen der Musiker gab es bei den Gästen keinen, der nicht mitgesungen hat – ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Den traditionellen Abschluss bei vielen unserer Auftritte und bei den Ständchen ist unser Badisches Heimatlied: „Das schönste Land in Deutschlands Gaun, das ist das Badnerland …“ Eine hörens- und sehenswertes Blasmusik- und Chorgemeinschaft an der Heimstadt von Erich Schley. Alle waren voll des Lobes um die Musik und wir haben mit viel Freude und Inbrunst an diesem lauen Spätherbsttag für gute Laune gesorgt. Auch Johannes Kurz, unser Dirigent, nahm sich die Zeit und ließ in Kippenheim so lange seinen Vize die dortige Probe leiten – danke.

Wie schön, unsere verdienten 80-er Urgesteine der Zeller Musik: Gustav Kornmeier (82), Alois Geiler und Helmut Kopf haben sich sehr gefreut, mit ihrem jahrzehntelangen Musikkameraden Geburtstag feiern zu dürfen. Leider konnte Gustl Litterst aus gesundheitlichen Gründen das 80-er Quartett nicht vervollständigen.

Traditionell ist Erich und Gunhilde Schley stets ein guter Gastgeber und so mangelte es auch an diesem Abend weder an Getränken noch an Sättigendem. Herzlichen Dank an Euch beide für diesen gelungenen Abend und noch viele Jahre bei guter Gesundheit und Lebensfreude.

Erich Schley macht seit seinem 10. Lebensjahr Musik und spielte bis zum Rentenalter bei uns mit. Er ist auch Gründungsmitglied (im Jahre 2000) der Fidelen Oldies und ist dort immer noch aktiv. Erich Schley hat auch im Musikverein als Ausbilder und Helfer immer gerne mitgewirkt. Es stimmt also, was er betonte: Musik ist ein Lebenselixier!

Schon 5 Zeller spielen in den Bläserklassen der Musikschule Offenburg

Um nochmals auf den Auftritt der Musikkapelle Zell-Weierbach auf dem Ortenauer Weinfest zurück zu kommen: Wir haben uns sehr darüber gefreut, so viele Zell-Weierbacher während unseres Auftrittes auf dem Weinfest begrüßen zu dürfen. Das hat uns animiert, das Beste zu geben. Die Musiker mit Dirigent Johannes Kurz haben sich auf diesen Auftritt sehr gefreut und gute Musik geliefert. Aber wir merkten schon recht bald, dass der Funken nicht zum Publikum überspringen wollte. Selbst Heinz Schütz, unser gewiefter und erfahrener Ansager konnte sich anstrengen wie er wollte. Recht bald änderten wir unser Programm und boten vor allem Polkas und Märsche an – vergebens. Wir waren gegen Schluss des Auftritts richtig frustriert und konnten uns einfach nicht erklären, weshalb das Weinfestpublikum unter dem Tribünenzelt nicht reagierte.

Die Lösung war uns dann schnell klar, nachdem wir uns unten hingesetzt und den engagiert gespielten Weisen der Musikkapelle Windschläg zugehört hatten. Es schien uns, als ob die Mikrophone die Musik aufsaugen wollten anstatt zu verstärken. Direkt am ersten Tisch sitzend, klang das sehr gut besetzte Blasorchester Windschläg wie aus der Ferne spielend. Da kann wirklich kein Funke überspringen und richtig begeistern – schade um das große Engagement der Musikanten. Vielleicht geht der Schall von der sehr hohen Bühne auch über die Köpfe der Zuhörer hinweg – wer weiß!

Ganz anders klang es beim Oktoberfest der Bläserklasse der Musikschule Offenburg auf dem Platz der Verfassungsfreunde am borofsky’s Restaurant am letzten Mittwoch im September.

Bernhard Münchbach, der Leiter des Projekts „Erwachsenen-Bläserklasse“ begrüßte die Musiker, Partner, Familien und Freunde ganz herzlich und erwähnte, dass jedes Jahr eine Erwachsenen-Bläserklasse seit der Gründung im Jahre 2014 zustande kam. Mittlerweile sind es mehr als 70 Musikerinnen und Musiker, die aktiv dabei sind. Er begrüßte auch Günter Utri, der die Bläserklasse 3 und 4 (2016 und 2017) leitet und betreut. Diese haben den musikalischen Reigen auch eröffnet und einige Stücke aus ihrem gemeinsam erarbeiteten Repertoire zum Besten gegeben. Die Zuhörer waren beeindruckt, was Erwachsene neben Beruf und Alltag in dieser kurzen Zeit alles gelernt und zum gemeinsamen Aufspielen eingeübt haben.

Danach kamen die Youngsters unter den 5 Bläserklassen auf die „Bühne“. Sie haben mit der Ausbildung im Mai begonnen und absolvierten jetzt schon ihren ersten Auftritt. Mitten drin in diesem Erwachsenen-Bläserklassenensemble sitzen Iris Benz (Klarinette und bis vor kurzem Beisitzerin im Musikverein Zell-Weierbach und leidenschaftliche Gitarrenspielerin im Mandolinenverein) und Julio Hernandez, der auf dem Ortenauer Weinfest bei uns seine Premiere hatte. Iris Benz war es auch, die die Idee hatte, das Lampenfieber der „Neulinge“ mit einem Gläschen Sekt zu bremsen, was bei den Ensemblemitgliedern gut angekommen ist. Was die Damen und Herren in diesen 5 Monaten gelernt und mit viel Fleiß eingeübt haben, ist beeindruckend. Selbst Volkslieder gingen schon! Julio am Euphonium mit seinem sicheren Ton stach auch ganz oft aus den musikalischen Tongemälden heraus. Er hat ja auch einen großen Vorsprung gegenüber seinen Mitspielern gehabt. „Julio, bleib uns bitte treu, sonst komme ich nicht mit!“, meinte die Posaunenkollegin nach diesem großartigen Debüt.

Zum Abschluss des 1,5-stündigen Konzerts zog das Erwachsenen-Blasorchester unter Leitung von Bernhard Münchbach alle Register ihres Könnens und boten einen Auszug ihres Konzerts, das diese Gruppe beim Freiburger Zeltfestival in der Innenstadt am Theater den Zuhörern geboten hatte. Das Erwachsenen-Blasorchester entstand aus der Fusion der 1. und 2. Bläserklasse. Mit dabei sind hier auch Marion Haag (Trompete) und Kathleen Königer (Klarinette). Sie sind auch in unserer Musikkapelle aktiv dabei. Auch eine weitere Zell-Weierbacherin spielt in diesem Blasorchester mit.

Alle Achtung und großen Respekt vor der Leistung der Erwachsenen-Bläserklassen!

Diana, die Frau von Julio Hernandez, hat beide Auftritte von Julio mit Fotos und Aufnahmen festgehalten. Ganz gewiss kennen jetzt auch dank Julio viele Mexikaner die Bläserklassen und die Musikkapelle Zell-Weierbach – einfach Klasse.

Eine Premiere für Julio Hernandez und für die Musikkapelle Zell-Weierbach

Vergangenen Sonntag hatte die Musikkapelle Zell-Weierbach, wie seit über 50 Jahren, ihren Auftritt auf dem Ortenauer Weinfest um 17 Uhr auf der Haupttribüne auf dem Marktplatz. Kaiserwetter – anders kann man es nicht ausdrücken. Schon am Lindenplatz, bis zu dem sich seit diesem Jahr das Ortenauer Weinfest ausdehnte, war sehr viel los. Durch die Steinstraße, in der viele Verkaufsstände ihre Waren feilboten, gab es nur ein langsames Vorwärtskommen. Auch auf dem Fischmarkt und auf der Hauptstraße, dem weiteren Weinfestplatz, genossen lauter fröhliche Menschen den Wein und den Sonnenschein. Endlich am Marktplatz angekommen, ein fast ganz anderes Bild: Platz genug, um an die Hauptbühne zu kommen; kein Gedränge vor der Bühne und Platz unter dem Tribünenzelt fand sich auch recht schnell – kein Vergleich zu anderen Jahren.

Die Bühne war rechtzeitig für uns frei und wir stiegen hinauf, um die Sitzordnung zu gestalten und aufzubauen. Ein kurzer Blick nach unten werfend, stand auf einmal Julio Hernandez mit seiner Frau Diana und seinem Euphonium (mit dem Tenorhorn verwandt) vor der Treppe mit Stolz, einem fröhlichen Lachen im Gesicht und voll von Erwartungen und Vorfreude auf seinen ersten Auftritt mit seinen Zell-Weierbacher Musikkameraden. Alle blickten erstaunt – Julio hatten wir zuvor noch nie in unserer Zeller Musiktracht gesehen und wie die ihm stand! Wir waren baff und freuten uns riesig, dass Julio nach nur 9 Monaten in Ausbildung am Euphonium durch seinen Tenorhornsatzführer Wilfried Ehrhard sich mutig und entschlossen zeigte und es nunmehr wissen wollte: Lampenfieber habe er schon gehabt, meinte Julio nach dem Auftritt, aber er ist sehr dankbar dafür, dass er mitspielen durfte und es auch konnte. Das habe ihm gut getan und sehr viel gebracht. Julio hat sich die ganze Woche lang speziell auf diesen Auftritt vorbereitet und sehr intensiv – auch mit seinem Lehrmeister – geübt, verriet Diana, seine Frau. Herzlichen Glückwunsch von Dirigent Johannes Kurz und allen Musikerinnen und Musikern der Musikkapelle Zell-Weierbach zu seinem ersten Auftritt und alle Achtung vor der großartigen Leistung nach dieser kurzen Ausbildungszeit!

Sicherlich haben Sie längst gemerkt und anhand des Fotos festgestellt, dass sich hinter dem Namen Julio Hernandez nicht unbedingt ein altes Zeller Geschlecht verbirgt. Julio wurde vor 38 Jahren (diesen Samstag feiert er Geburtstag) in Mexiko geboren und ist Ältester von mehreren Geschwistern. Nach seinem Informatikstudium suchte er Arbeit und kam nach Deutschland. Schließlich ließ er sich in der Hauptstadt des Ortenaukreises nieder, wie er schmunzelnd erzählte. Bereits in Mexiko durfte er als einziger der Kinder ein Instrument, die Rhythmusgitarre, erlernen und in einer Band mitspielen, ergänzte Adrian, sein jüngster Bruder, neidvoll. Adrian wohnt zurzeit bei Julio und will ein Studium in Deutschland aufnehmen.

Im Januar 2017 kam Julio mit Adrian Sharman aus England, der E-Gitarre spielt und auch bald seinen ersten Auftritt mit uns haben wird, zu uns in die Musikprobe. Unsere Kameradschaft und die herzliche Aufnahme machten ihm den Entschluss leicht, sich zu uns zu gesellen und mit uns zu üben. Welch eine Umstellung für ihn: die (deutsche) Blasmusik an und für sich, Noten lernen zu müssen und, dass es kaum Noten für seine Rhythmusgitarre in unseren Notenarrangements gibt. Ende letzten Jahres reifte in Julio der Entschluss umzusatteln und das Instrument von Gustav Kornmeier und Wilfried Ehrhard, die ihm sehr zugeneigt sind, nämlich Tenorhorn oder Euphonium, erlernen zu wollen. Ein Euphonium, gespendet von den Großeltern von Sünje und Merle Weidt, die einige Jahre bis zum Studienbeginn mit uns musizierten, stand bereits generalüberholt bereit. Mit viel Eifer und Willen setzte sich Julio mit dem Instrument und den Noten auseinander. Nach nur so kurzer Zeit ist er nun mitten drin in unserer Musikkapelle Zell-Weierbach. Eine tolle Leistung! Wir sind stolz auf unseren ersten Musikanten aus Übersee in unseren Reihen.

Musik machen macht halt Spaß, verbindet und integriert in die Gemeinschaft.